Seine Suche nach unbekannten Graffiti führten den in Paris lebenden Fotografen Jonk an die abgelegensten Orte. Er streifte durch versteckte Ecken der Stadt, versuchte sich selbst als Graffitikünstler und entdeckte dabei seine Faszination für Lost Places. Dies sollte später seine Passion werden.
Verfallene Bauwerke, die trotzig von einer lebendigen Vergangenheit erzählen, fesseln Jonk. Den morbiden Charme des Vergehens wollte er mit seiner Kamera einfangen und widmete sich voll und ganz der Fotografie von Lost Places. Nur sein Name, Jonk, stammt noch aus der Graffiti-Phase, er hat ihn beibehalten.
Mittlerweile hat Jonk 1500 Lost Places in 50 Ländern besucht und fotografiert.

Besonders begeistern ihn die Orte, die sich die Natur zurückgeholt hat. "Es ist poetisch, fast magisch, die Natur durch zerbrochene Fenster und Ritzen kriechen zu sehen. Die vom Menschen gebauten und dann verlassenen Räume werden von ihr allmählich zurückerobert, bis sie fast vollständig von ihr verschlungen sind", schreibt der Fotograf über seine neuesten Aufnahmen, die er nun in dem Bildband Naturalia II veröffentlicht hat.
Die Frage, wie der Mensch mit der Erde umgeht und dessen Beziehung zur Natur beschäftigen ihn seit seiner Kindheit. Mit seinen Fotoarbeiten will er auf dieses Thema hinweisen und das Bewusstsein schärfen, ohne zu pessimistisch zu sein. Sein Fazit: "Der Mensch baut, der Mensch gibt auf. Immer aus seinen eigenen Gründen. Der Natur ist das egal. Eines ist sicher, wenn der Mensch geht, kehrt die Natur zurück und nimmt sich, was ihr rechtmäßig gehört."