Webpage des Fotografens Sze Tsung Leong
Von der israelischen Grenzmauer zum Drei-Schluchten-Staudamm am Jangtsekiang oder vom Gletschersee Jökulsárlón auf Island bis zum Boa Atoll im Indischen Ozean - der britisch-amerikanischen Fotograf Sze Tsung Leong reiste zehn Jahre lang für sein Fotoprojekt "Horizons" um die Welt. Der gleichnamige Bildband, der im Hatje Cantz Verlag 2014 erschienen ist, zeigt nun über 140 Fotos aus dieser Fotografie-Serie.
Der Künstler Sze Tsung Leong, der in New York und Los Angels lebt und arbeitet, war mit einer analogen Kamera und einem Weitwinkelobjektiv unterwegs. Er fotografierte Landschaften, Städte und kulturelle Sehenswürdigkeiten – und stellt dabei die Horizontlinie immer auf dasselbe Niveau.
Er nimmt Metropolen im Smog auf, fotografiert den Hudson River in New York oder das grüne Essen. Das Tote Meer nimmt er mit grau bewölktem Himmel auf. Leong lässt so Distanzen und Grenzen im Bild immer wieder verschwinden. Zudem ordnete er für seinen Bildband "Horizons" die Fotografien so geschickt nebeneinander, dass sie formale Ähnlichkeiten und bestimmte Rhythmen erkennen lassen. Das amüsiert und verwundert zugleich.
Der Betrachter fragt sich schnell, was es mit diesen zusammengestellten Motiven auf sich hat? Was haben vereinzelte Neubauten im kalifornischen Antelope Valley, mit einer trinkenden Büffelherde in Tsavo West Nationalpark in Kenia gemeinsam? Und was genau trifft hier eigentlich aufeinander? Liegen Afrika und Amerika wohlmöglich doch gar nicht so weit auseinander?
Diese Bildauswahl und das Aufeinanderfolgen von Gegensätzlichem schafft raffinierte Kontrapunkte – und damit stellt Leong auch den Horizont seiner Betrachter gewältig auf den Kopf: "Eine meiner Hoffnungen ist, dass diese Fotografie-Serie ermutigt über Grenzen nachzudenken, denn diese sind oft willkürlich und nur von uns selbst in die Welt gesetzt."
Weblinks
Link zum Hatje Cantz Verlag