Alljährlich ergreift Zugvögel eine große innere Unruhe: Sie brechen auf zu einem Tausende Kilometer weiten Flug und vollbringen dabei wahrlich spektakuläre Leistungen
Der Herbst ist eine Zeit des Abschieds. Schafgarbe und Mohn verblühen, Blätter trudeln von den Bäumen – und Drossel, Storch sowie all die anderen gefiederten Sommergäste machen sich zum Abflug bereit. Während die Natur zur Ruhe kommt, herrscht bei den Vögeln gerade jetzt geschäftiges Treiben: Ihr großer Zug beginnt.
Überall lassen sich nun mächtige Trupps beobachten: Graureiher üben Formationen und zeichnen in der Gruppe ein V in den Himmel. Schwalben sammeln sich für den gemeinsamen Flug. Wolken von Staren senken sich auf kahle Felder und Baumkronen. Große Brachvögel staksen aufgeregt übers Marschland und stochern mit ihren krummen Schnäbeln nach Würmern und Schnecken: die letzte Mahlzeit vor der Abreise.