Seltener Skelettfund Unbekannter Saurier könnte Aufschluss über Zeit nach Massenaussterben geben

So könnte der Comptonatus chasei ausgesehen haben, der etwa so groß wie ein männlicher amerikanischer Bison war und die Isle of Wight vor rund 125 Millionen Jahren durchstreifte
So könnte der Comptonatus chasei ausgesehen haben, der etwa so groß wie ein männlicher amerikanischer Bison war und die Isle of Wight vor rund 125 Millionen Jahren durchstreifte
© University Of Portsmouth/PA Media/dpa
Die Isle of Wight im Süden Englands ist bekannt für ihre Fossilienvorkommen. Ein seltener Dinosaurier-Fund könnte nun Aufschluss darüber geben, was nach einem Massenaussterben geschah

In Großbritannien ist ein bislang unbekannter Dinosaurier entdeckt worden. Bei dem Fund handle es sich mit 149 Knochen um das vollständigste in Großbritannien gefundene Dinosaurierskelett seit einem Jahrhundert, hieß es in einer Meldung der britischen Nachrichtenagentur PA.

Gefunden wurde das Tier, dessen Art auf "Comptonatus Chasei" getauft wurde, auf der Isle of Wight, einer Insel im Süden Englands, die für ihre reichen Fossilienvorkommen bekannt ist. Es ist bereits die achte Dinosaurierart, die in den vergangenen fünf Jahren auf der Isle of Wight entdeckt wurde.

Der Name setzt sich aus dem Fundort, Compton Bay, und dem Namen des verstorbenen Entdeckers, Nick Chase, zusammen. Der Dinosaurier - ein Pflanzenfresser, der eine Tonne wog und ungefähr so groß war wie ein männlicher Bison – lebte vor etwa 125 Millionen Jahren.

Fußstapfen geben Hinweis auf Lebensweise

"Comptonatus Chasei" gehörte zu der Gruppe der Iguanodontia und lebte wahrscheinlich in Herden. Das legten in der Nähe gefundene Dinosaurier-Fußstapfen nahe, sagte Jeremy Lockwood laut PA. "Möglicherweise ließen große Herden dieser Dinosaurier die Überschwemmungsebenen hier erzittern, wenn sie von Raubtieren aufgeschreckt wurden", sagte der Forscher.

Der Doktorand untersuchte das Fossil an der Universität Portsmouth. Ihm zufolge zeigt der Fund, dass die Isle of Wight und umliegende Gegenden einst zu den Ökosystemen mit der größten Diversität des Planeten gehörten. 

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Von der Entdeckung, die in dem Fachblatt "Journal of Systematic Palaeontology" veröffentlicht wurde, erhoffen sich Wissenschaftler Informationen darüber, wie sich Lebensräume nach einem Massenaussterben zum Ende des Jura-Zeitalters wieder erholten. 

Das Fossil weise auf eine sich rasch fortschreitende Evolution bei Iguanodontia-Dinosauriern hin, zitierte PA die Paläontologin Susannag Maidment vom National History Museum in London.

dpa