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Tierische Fähigkeiten Explodieren, Routen planen, Erste Hilfe leisten: So erstaunlich sind Ameisen!

Ameisen bilden eine Brücke
Smarte Sechsbeiner: Ameisen überwinden Hindernisse, indem sie mit ihren Leibern Brücken bauen
© lirtlon / Fotolia
Ameisen sind die sind die perfekten Routenplaner, bilden gigantische Imperien und sprengen sich zum Wohle der Gemeinschaft in die Luft - fünfmal staunen über die genialen Sechsbeiner

Inhaltsverzeichnis

1. Ameisen sprengen sich in die Luft – wenn es anderen hilft

Kürzlich haben österreichische Forscher in Borneo eine Ameisenart mit einer sehr besonderen Fähigkeit entdeckt: Arbeiterinnen der Art Colobopsis explodens sprengen sich – wie der lateinische Name schon sagt – in die Luft, wenn Gefahr droht. Die Insekten können so Angriffe von anderen räuberischen Insekten abwehren, indem sie sich selbst für die Gemeinschaft opfern. Das gelbe Sekret, das sie im Gefahrenfall aus ihrem Hinterleib verspritzen, schreckt Angreifer nicht nur ab. Es ist offenbar so giftig, dass es selbst viel größere, räuberisch lebende Ameisen innerhalb von Sekunden tötet, wie die Forscher berichten.

2. Ameisen sind die perfekten Routenplaner

Ein Team um den Würzburger Biologen Erik T. Frank konnte jetzt noch eine andere erstaunliche Fähigkeit nachweisen: Ameisen sind perfekte Routenplaner.

Von einer Futterstelle zurück zum Nest gibt es zahllose Strecken-Varianten. Und nicht immer ist der kürzeste Weg – die Luftlinie – auch der schnellste. Etwa, wenn es durch den dichten Grasbewuchs der Savanne geht. Flotter geht es, wenn ein Teil der Strecke auf ausgetretenen Pfaden zurückgelegt werden kann, auch wenn die Wegstrecke dadurch länger wird. Nach dem Motto: So weit wie möglich auf der Autobahn, und das letzte Stück dann Querfeldein. Dadurch sparen afrikanische Ameisen der Art Megaponera analis durchschnittlich etwa ein Drittel der Gehzeit. Genauso erstaunlich: Solche smarten Entscheidungen für die vorteilhafteste Route treffen nicht alle gemeinsam, sondern ein einzelnes Tier: der Routenplaner.

3. Ameisen leisten Erste Hilfe

Dieselbe afrikanische Ameise beschäftigt in ihren Reihen Sanitäter. Die versorgen nach Raubzügen auf Termiten verwundete Artgenossen – indem sie deren Wunden belecken, zum Beispiel die Stümpfe von abgetrennten Beinen. Da der Speichel der Sanis offenbar antimikrobiell wirksam ist, sinken die Verlustzahlen in den Reihen der Angreifer von 80 auf 10 Prozent. Auch das konnte ein Team um Erik T. Frank von der Universität Würzburg nachweisen.

4. Ameisen schließen sich zu gigantischen Imperien zusammen

Die größte Ameisenkolonie erstreckt sich über sage und schreibe 5760 Kilometer. Die Argentinische Ameise Linepithema humile – eine in Europa eingeschleppte Art aus Südamerika – hat zwischen dem Nordwesten Spaniens und der italienischen Riviera mehrere Millionen Nester gebildet: eine Superkolonie, bevölkert von vielen Milliarden Individuen. Die einzelnen Bauten stehen in ständigem Kontakt und Austausch miteinander.

5. Ameisen bilden Flöße aus lebendigen Leibern

Südamerikanische Feuerameisen haben eine eigene Strategie entwickelt, mit Überschwemmungen fertigzuwerden: Um nicht zu ertrinken, bilden sie ein Floß aus lebendigen Leibern. Für die lebende Rettungsinsel nutzen die Ameisen die Oberflächenspannung des Wassers. Im Notfall können so bis zu 100.000 Krabbler mehrere Wochen fern von rettenden Inseln überleben.

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