Mehr als dreißig Einsendungen erreichten die Jury des GEO-Schülerwettbewerbs in diesem Jahr. Die Pakete mit selbstgebastelten Spielen, Herbarien, Artenlisten, CDs und vielem mehr stapelten sich auf dem Schreibtisch von Tom Müller, dem Projektleiter des GEO-Tags der Artenvielfalt. Aus all diesen Einsendungen die drei Gewinner-Gruppen zu wählen, fiel der Jury sichtlich schwer. Neben Müller bewerteten auch Rolf Strecker vom Ernst Klett-Verlag und Susanne Eich von der Heinz Sielmann Stiftung die Arbeiten der Schüler.
Großen Wert legte die Jury bei ihrer Auswahl darauf, dass die Kinder der Natur auf der Spur waren: "Wir wollten sehen, dass sie bei ihrem 'kleinen GEO-Tag' auch tatsächlich raus in die Natur gegangen sind, um dort Pflanzen und Tiere zu entdecken und erforschen", so Müller. Auch die Sorgfalt, mit der die Einsendungen gebastelt wurden, war ein wichtiges Kriterium. Loose Blättersammlungen hatten gegen die starke Konkurrenz eher schlechte Karten. Denn nicht wenigen der Beiträge sieht man an, dass die Schüler hier viel Fleiß und Arbeit investiert haben. Deutlich sollte auch werden, dass der Eigenanteil der Schüler groß war und nicht etwa Eltern oder Lehrer die Hauptleistung erbracht haben.
Zwar freute sich die Jury über besonders originelle Beiträge, doch wichtiger war es, die Grundidee des GEO-Tags deutlich zu transportieren: Kinder und Naturerlebnis miteinander zu verbinden.
Und so fiel die Entscheidung aus.
Platz 1
Gewonnen hat der Grundschulkurs der Hector-Kinderakademie aus Herbolzheim-Broggingen mit ihren beiden Büchern, die ausführliche Pflanzenbeschreibungen, Zeichnungen, Herbarien und Bilder enthalten. Innerhalb eines Kurses, der sich über vier Samstagvormittage erstreckte, entstand das Produkt mit dem Titel "Biologische Artenvielfalt entdecken und lernen, sie zu fördern und zu bewahren". Das schlagende Argument war schließlich der Tiefgang der Arbeit. Es wurde deutlich, dass sich die Schüler ausführlich mit dem Thema befasst haben. Ihre eigenen Gedanken und Beobachtungen schrieben die 4.- und 5.- Klässler detailliert auf und schmückten ihr Werk mit Zeichnungen und Herbarien aus. "Der Gewinnerbeitrag ist genau so gestaltet, wie wir uns das erhofft hatten", erklärt Müller begeistert.
Der erste Preis ist eine fünftägige Klassenfahrt auf das Gut Herbigshagen zur Heinz Sielmann Stiftung, auf die sich die Gewinner nun bereits freuen. Dort können die Schüler als Ökobauern auf dem Schulbauernhof die Ärmel hochkrempeln, altes bäuerliches Handwerk erlernen und ein besonders artenreiches "Stück Natur" rund um den alten Gutshof unter die Lupe nehmen.
Platz 2
Der zweite Platz und damit ein GEOlino-Jahresabonnement pro beteiligtem Schüler ging an die Klasse 4a (Biberklasse) der Andreasschule Bonn-Bad Godesberg. Auch diese Nachwuchs-Naturkundler hatten sich sichtlich mit der Natur beschäftigt. Dazu waren sie sogar ins Naturfreundhaus Berg gereist. Susanne Eich: "Diese Einsendung war kreativ und zugleich fachkundig: ein rundes Projekt." Man merkte gleich, dass die Schüler viele eigene Gedanken mit einfließen lassen konnten. Besonders beeindruckt war die Jury auch von dem großen Umfang der Arbeit, über 160 Seiten hatten die Schüler bearbeitet und sowohl gedruckt als auch als PDF auf einer CD eingereicht und darüber hinaus auch noch ein Poster gestaltet.
Platz 3
Über den dritten Preis - ein spannendes und großes Buchpaket von GEO und der Heinz Sielmann Stiftung - durften sich die Grundschüler der Michael-Ende-Schule in Haardt im Pfälzerwald freuen. Ihr Beitrag entstand aus einem Besuch auf dem Gelände der Königsmühle im Kaltenbrunnertal, wo sie Wasser, Wiese und Wald erforschten und detailliert niederschrieben. Die Jury stellte bei der Einsendung der zwei großen Ordner schnell fest, dass sich die Schüler viel Mühe gegeben hatten. Um unterschiedliche Lebensräume darzustellen, wurde gebastelt und gezeichnet und dies auch authentisch dokumentiert. Sie beschreiben den Lebensraum vor ihrer Tür, von der Streuobstwiese über den Bach bis hin zur Vegetation des Waldes.
Forscherpreis
Dieser Preis, den GEO gemeinsam mit dem Senckenberg Museum auslobt, ging an die "Höhlen-AG" der Klassen 6-10 des Joachim Hahn Gymnasiums in Schelklingen. Für ihre Einsendung zur Höhlenforschung werden die Schüler mit einer Reise ins Senckenberg Museum belohnt. Wohl verdient: Ihr professioneller, fast 30-seitiger Bericht über die Artenvielfalt in der Bärentalhöhle verdeutlichte der Jury, dass wahres Interesse, viel Beobachtungsgabe und Talent dahintersteckt.