Sumpf-Blutauge Diese Moor-Spezialistin ist Blume des Jahres 2025

Das Sumpf-Blutauge blüht auffällig purpurn, braun- oder auch blutrot. Und lockt mit seiner Farbe und seinem Duft vor allem Wildbienen an
Das Sumpf-Blutauge blüht auffällig purpurn, braun- oder auch blutrot. Und lockt mit seiner Farbe und seinem Duft vor allem Wildbienen an
©  MARK HICKEN / Alamy / mauritius images
Immer mehr Pflanzen, die auf wasserreiche, nährstoffarme Lebensräume angewiesen sind, verschwinden. Nun ruft die Loki Schmidt Stiftung mit der Wahl des Sumpf-Blutauges zur "Blume des Jahres 2025" zum Schutz von Mooren und Sümpfen auf

Die "Blume des Jahres 2025" ist das Sumpf-Blutauge (Comarum palustre). Wie die Loki Schmidt Stiftung heute mitteilte, will sie damit die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf einen ebenso wichtigen wie bedrohten Lebensraum lenken: Aktuell gelten 95 Prozent der ursprünglichen Moorflächen Deutschlands als zerstört. Eine verheerende Bilanz nicht nur für die Arten, die diesen sehr speziellen Lebensraum bewohnen – sondern auch für den Klimaschutz.

Denn wenn Moore entwässert, wenn Torf abgebaut und Moorböden zu Acker- und Grasland umgewandelt werden, entweicht der zuvor gebundene Kohlenstoff als CO2 in die Atmosphäre – zusammen mit Methan und Lachgas, das sogar noch 300-mal klimaschädlicher ist als CO2. Auf diese Weise trägt die Zerstörung von Mooren erheblich zum Klimawandel bei. Forschende schätzen, dass die Vernichtung und Schädigung von Moorböden in Deutschland bis zu sieben Prozent der gesamten CO2-Emissionen verursacht.

Bedrohte Spezialistin

Mit der Zerstörung der Moore und Sümpfe verschwinden auch die Spezialisten, die sich im Lauf der Evolution an extreme, feuchte und nährstoffarme Lebensräume angepasst haben: Die Blume des Jahres 2025 steht wegen des Torfabbaus, der Entwässerung und anschließenden Kultivierung der Moorböden, wegen der Trockenlegung von Gräben, Gewässern und Nasswiesen und durch den Eintrag von Gülle und Mineraldünger in mittlerweile elf Bundesländern auf der Roten Liste der bedrohten Arten.

"Die Zerstörung unserer Moore muss enden", sagt Axel Jahn, Geschäftsführer der Loki Schmidt Stiftung. "Ihre Entwässerung, die Abtorfung und zerstörerische landwirtschaftliche Nutzung müssen gestoppt werden, damit die großflächige Renaturierung endlich beginnen kann."

Am leichtesten zu erkennen ist das Sumpf-Blutauge von Mai bis August. Dann blüht die bis zu 70 Zentimeter hohe Pflanze auffällig purpurn, braun- oder auch blutrot. Sie lockt eine Vielzahl von Insekten an, vor allem Wildbienen, wie Baum-, Stein- und Ackerhummeln, aber auch Fliegen. Was man ihr nicht ansieht: Das Sumpf-Blutauge gehört zur Familie der Rosengewächse, zu denen die Botanik auch viele Obstsorten rechnet, darunter Apfel und Erdbeere.

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