An der Nordküste Siziliens, dort, wo die Wolken an den Gipfeln der Monti Nebrodi hängen, greift der Bauer Pietro Coccin in seinem Garten nach dem Messer. Er sticht in die rosa Schale der Frucht, die vor ihm auf dem Baumstumpf liegt, und teilt sie in vier Stücke. Weißes Fleisch schimmert hervor, durchzogen von schwarzen Punkten. "Drachenfrucht", sagt Pietro Coccin, "mein neuestes Projekt."
Der hagere 65-Jährige in Jeans und Cowboystiefeln schabt mit den Zähnen das Fruchtfleisch von der Schale. Dann richtet er sich auf, steckt das Messer in die Hosentasche und läuft durch seinen Obstgarten. Er duckt sich unter Bananenstauden hindurch, schiebt die Blätter riesiger Monstera-Pflanzen beiseite, streichelt die Schale einer Avocado und pflückt eine Acerolakirsche. Ein Urwald voller Tropenfrüchte – bloß auf Sizilien, nicht in Panama.