Yu Jing lief einst barfuß zur Schule, ohne zu wissen, welchen Reichtum sie geerbt hatte. Ihr Gut, das weiß sie heute, wächst auf Bäumen. In den Wäldern des Jingmai-Berges, wo der Nebel sich verfängt, stehen sie versteckt: Teebäume, dicht voll Laub, manche wohl Hunderte Jahre alt.
An diesen Hängen in der chinesischen Provinz Yunnan gedeihen die Blätter für einen der kostbarsten Tees der Welt: Pu-Erh, der reift wie guter Wein. Das Wissen, wie man die Blätter gewinnt und fermentiert, bewahren Menschen in den Dörfern hier seit Generationen. Und Yu Jing ist dazu bestimmt, eine Hüterin dieser Tradition zu sein.