Er hörte nur seinen Atem und gelegentlich das Knacken im Eis, das ihn trug. Marco Ferrario schritt über den gefrorenen See und spürte die vertraute Angst, er könnte einbrechen und in die Tiefe sinken. Er schaute sich um, blickte auf die Wolken, die alles umfingen, die Gipfel der 3000er, die Lärchen, als wäre die Landschaft eingepackt in Watte.
"Es war so surreal", erinnert sich Ferrario an diesen Morgen. Doch es sollte ihm bald noch surrealer vorkommen. Denn irgendwann wummerte der erste Hubschrauber mit einem Fernsehteam heran. Und nur wenig später raste vor ihm eine Meute über den Silsersee im Schweizer Engadin: bunt gekleidete Athletinnen und Athleten, die Gesichter von Anstrengung gezeichnet, unterwegs von Maloja nach Schanf.