Mythos: E-Autos haben eine schlechtere CO2-Bilanz
Fakt ist: Wer individuell und ernsthaft emissionsfrei unterwegs sein will, der muss das Rad nehmen oder zu Fuß gehen. Doch wie steht es im direkten Vergleich zwischen Elektroantrieb und Verbrennungsmotor? Hier sorgen diverse Studien fortan für hitzige Debatten: Die Herstellung eines Batteriefahrzeugs ist energieintensiver als die eines Verbrenners. Darüber herrscht Einigkeit. Wie schnell die E-Autos diesen CO2-Rucksack im Fahrbetrieb aber abbauen können, darin variieren die Aussagen. Klar ist: Je sauberer der Betriebsstrom hergestellt wird, umso schneller. Denn den größten Einfluss auf die Ökobilanz hat das regelmäßige Laden. Viel beachtet, allerdings auch viel kritisiert, ist etwa eine im Jahr 2019 erschienen Studie des ifo-Instituts. Diese bescheinigt einem Tesla Model 3 eine schlechtere CO2-Bilanz als einer Mercedes C-Klasse mit Dieselmotor. Dies, so kritische Stimmen, träfe allerdings nur zu, wenn das E-Auto mit reichlich Kohlestrom geladen werde. Eine Meta-Studie des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung (ISI) hat fremde und eigene Studien zur Elektromobilität untersucht. Sie kommt zu dem Schluss, dass die Treibhausgasemissionen über die gesamte Lebensdauer 15 bis 30 Prozent niedriger sind als die eines vergleichbaren Verbrenners. Wird grüner Strom in Deutschland ausgebaut, wird dies auch zu einer deutlich besseren CO2-Bilanz bei Elektroautos führen.
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