Gewinner des Fritz-Pölking-Preises 2025 ist der spanische Fotograf Javier Aznar. In seiner Arbeit "Liebe, Hass und Klapperschlangen" setzt er sich mit der kulturellen und ökologischen Bedeutung der Schlangen auseinander. Auf dem amerikanischen Kontinent werden die Tiere seit Urzeiten verehrt. Aznars Fotos zeigen aber auch die dunkle Seite der historischen Verbindung: Jagd, Furcht, industrielle Ausbeutung und Tierquälerei. In Teilen der USA gilt die Klapperschlange als Symbol der nationalen Selbstbestimmung, verwendet von Republikanern oder etwa auf Flaggen der US-Marine. "Don't treat on me" ("Tritt nicht auf mich") lautet der stolze Slogan der Schlangenverehrer. Doch auf Volksfesten, auf denen die Kriechtiere gemeinschaftlich gejagt, gesammelt, vermessen und getötet werden, erfahren sie wenig Rücksicht. Heute dienen manche solcher traditionellen Veranstaltungen dank engagierten Tierschützern eher der Bildung und der Aufklärung.
"Selten rückte eine Siegerserie beim Fritz-Pölking-Preis so nah an den Menschen heran", schreibt die Jury in ihrem Kommentar zur Preisverleihung. Sie "konfrontiert uns unmittelbar mit unserem Umgang mit anderen Lebewesen, setzt aber dabei nicht allein auf den Schockmoment, sondern veranschaulicht die Komplexität des Themas auf vielfältige Weise." Dem Fotografen sei das Kunststück gelungen, das Thema erzählerisch und ästhetisch auf hohem Niveau zu behandeln, um "einen Perspektivwechsel zu ermöglichen, damit diese Tiere den Respekt von uns bekommen, den sie verdienen."
Als Sonderpreis des Wettbewerbs Europäischer Naturfotograf des Jahres wird der internationale Fritz-Pölking-Preis jedes Jahr von der Gesellschaft für Naturfotografie (GDT) und dem Verlag Tecklenborg vergeben. Den Fritz-Pölking-Jugendpreis erhielt in diesem Jahr Tobias Gjerde aus Norwegen für sein Portfolio "Norwegischer Winter". Alle Wettbewerbsfotos gibt es auf der Website der GDT.