Großes versteckt sich manchmal im Kleinen. Klaus Hasselmann wohnt in einer Ecke Hamburgs, zurückhaltend großbürgerlich wie der Ruf der Stadt: moderne Wohnquader auf fünf Etagen, heller Klinker hinter ausladenden Hortensien. Oben empfängt Susanne Hasselmann-Barthe, Mathematikerin und Frau des Nobelpreisträgers seit über 60 Jahren. Mit zittrigen Händen zieht sie die Wohnungstür weit auf, mustert ihr Gegenüber mit klarem Blick und bittet hinein. Aus dem Hintergrund taucht Hasselmann selbst auf: mit fast 90 noch ein stattlicher Mann, buschige Sean-Connery-Augenbrauen und Falten, die nie ganz das Lächeln aus seinem Gesicht verschwinden lassen. Man nimmt Platz.
Klaus Hasselmann im GEO-Gespräch Der Nobelpreisträger über Klimaleugner, lautstarke Streitereien und selbstgebaute Radios

Nobelpreisträger Klaus Hasselmann, 89, hat entschlüsselt, wie Klima und Wetter zusammenhängen. Er lebt in Hamburg und auf Sylt. Dort ist er nah dran an Wind und Wolken
Vor etwa 40 Jahren konnte Klaus Hasselmann als einer der ersten beweisen: Ja, der Mensch ist schuld an der Erderwärmung. Jetzt hat der Klimaforscher für seine Modelle den Nobelpreis gewonnen. Zu Besuch bei dem Mann, ohne den wir den Klimawandel vielleicht nie anerkannt hätten