Anschlag vor 40 Jahren Überfälle, Morde – und eine Bombe auf die Premierministerin: Der gnadenlose Terror der IRA

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Hotel mit zerstörter Fassade
Am 12. Oktober 1984 verübte die IRA einen Bombenanschlag auf das Grand Hotel in Brighton – wo sich Premierministerin Margaret Thatcher und deren Kabinett einquartiert hatte. Thatcher entkam dem Attentat, doch fünf Menschen starben, weitere 32 wurden verletzt
© John Downing / Getty Images
Mehrere hundert Anschläge verübte die Irish Republican Army im Nordirland-Konflikt. Am 12. Oktober vor 40 Jahren wurde eine neue Stufe der Gewalt erreicht: Terroristen ließen eine Bombe in einem Hotel hochgehen, in dem Margaret Thatcher nächtigte. Wie protestantische und katholische Mordgruppen das konfessionell zerrissene Nordirland jahrzehntelang erschütterten

Was war das Schlimmste? Das Stöhnen der Sterbenden? Die Totenstille nach den Schüssen? Die eigenen Schmerzen? Die Kälte? Das Blut? Alan Black erinnert alles, jede einzelne der Sekunden, die sich dehnen, als seien sie Ewigkeiten. Black ist der Einzige, der den Mordanschlag überlebt, am Abend des 5. Januar 1976 auf einer Hügelkuppe, nahe der Kreuzung von Kingsmill. 16 Männer sind sie, alle Arbeiter einer Textilfabrik in der irischen Nordprovinz Ulster. Ein Minibus soll sie nach Schichtende nach Hause bringen: fünf Katholiken und elf Protestanten.

Erschienen in GEO Epoche Nr. 90 (2018)