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Wehrpflichtdebatte Vorsorglich verweigern: Tausende melden sich bereits vom Dienst an der Waffe ab

Die Bundesregierung plant einen freiwilligen Wehrdienst. Doch schon jetzt verweigern immer mehr Menschen den Kriegsdienst. Wie geht das? Und wo nahm der Kampf um den Ersatzdienst seinen Anfang?
Demonstranten auf der Straße
Wehrpass in Flammen: 1978 erklärte das Bundesverfassungsgericht die Abschaffung der Gewissensprüfung im Rahmen der Kriegsdienstverweigerung für verfassungswidrig. Dagegen protestierten Kriegsdienstgegner, hier in München
© Erk Wirginings / picture alliance

Stell dir vor, es ist Krieg, und keiner geht hin", lautete in den 1980er-Jahren ein Slogan der Friedensbewegung, in dem das Ideal einer zwanglosen Friedfertigkeit utopisch aufscheint. 

Inzwischen wollen wieder immer mehr Menschen ausdrücklich nicht "hingehen" und keinesfalls für ihr Land kämpfen müssen. Eine steigende Zahl von Wehr- oder Kriegsdienstverweigerern belegt das. 2024 waren es rund 3000. Darunter 1811 sogenannte Ungediente und 1029 Reservisten. Das sind etwa 15-mal so viele wie noch 2021, vor der Vollinvasion Russlands in der Ukraine. Die Zahlen können durchaus überraschen, denn die Wehrpflicht ist nach wie vor außer Kraft, und auch die neue Bundesregierung strebt vorerst nur einen freiwilligen Wehrdienst an.