Stell dir vor, es ist Krieg, und keiner geht hin", lautete in den 1980er-Jahren ein Slogan der Friedensbewegung, in dem das Ideal einer zwanglosen Friedfertigkeit utopisch aufscheint.
Inzwischen wollen wieder immer mehr Menschen ausdrücklich nicht "hingehen" und keinesfalls für ihr Land kämpfen müssen. Eine steigende Zahl von Wehr- oder Kriegsdienstverweigerern belegt das. 2024 waren es rund 3000. Darunter 1811 sogenannte Ungediente und 1029 Reservisten. Das sind etwa 15-mal so viele wie noch 2021, vor der Vollinvasion Russlands in der Ukraine. Die Zahlen können durchaus überraschen, denn die Wehrpflicht ist nach wie vor außer Kraft, und auch die neue Bundesregierung strebt vorerst nur einen freiwilligen Wehrdienst an.