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Buch der Lügen Protokolle der Weisen von Zion: Das Märchen von der jüdischen Weltverschwörung

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  • von Oliver Fischer   
Ein Russe veröffentlicht 1905 die "Protokolle der Weisen von Zion" – als Beweis, dass hinter allen Kriegen und Krisen jener Zeit die Juden steckten. Eine mörderische Fälschung, die bis heute wirkt
Die "Protokolle der Weisen von Zion" dokumentieren angeblich ein Treffen jüdischer Anführer, die die Eroberung der Weltherrschaft planten (hier: Neuauflage von 1917)
Die "Protokolle der Weisen von Zion" dokumentieren angeblich ein Treffen jüdischer Anführer, die die Eroberung der Weltherrschaft planten (hier: Neuauflage von 1917)
© Ansgar Hoffmann 2018/Kloster Dalheim

Russland, in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts. Ein labiler Mann Anfang 40 reist in dieser Zeit häufig von seinem abgewirtschafteten Landgut bei Moskau zu Klöstern in entfernten Provinzen. Sergej Nilus – so sein Name – war einst ein Freigeist und Lebemann, ein Kenner moderner Literatur und Philosophie, der mit einer Cousine einen unehelichen Sohn zeugte.

Doch nach einer psychischen Krise hat Nilus sich einem fanatischen Christentum verschrieben. Bei seinen Klosterbesuchen sitzt er viele Stunden im Weihrauchnebel der Kirchen, folgt den Gottesdiensten der Mönche. Und tauscht sich mit spirituellen Meistern aus, mit denen er über die Größe und Herrlichkeit Gottes spricht – aber auch über eine nahende Katastrophe: das Kommen des Antichrist.

Erschienen in GEO Epoche Nr. 119 (2023)