Dänische Flotte Plündernd und mordend: Als Wikinger Paris überfielen

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Drachenboote
Zahllose Drachenboote mit Tausenden Kriegern an Bord überfallen 879 das Frankenreich. Viele Jahre lang haben die Wikinger mit den Franken gehandelt, sind plündernd durch ihr Land gezogen. Sie kennen daher die Strömungen der Flüsse, die Beschaffenheit der Straßen – vor allem aber: die Schwächen der fränkischen Herrscher
© Duncan Walker / Getty Images
879 landet eine gewaltige dänische Flotte an der Küste des Frankenreiches. Plündernd und mordend dringen die Krieger in den Jahren darauf ins Landesinnere vor – bis sie die Mauern von Paris erreichen. Um die mitten in der Seine gelegene Stadt entbrennt ein monatelanger Kampf: Denn fällt Paris, steht den Wikingern der Weg ins reiche Herzland offen

Kurz vor dem Winterfrost kommt der Tod nach Paris, auf Drachenbooten. Zwanzig, dreißig, vierzig Schiffe zählt der junge Mönch Abbo von Saint-Germain-des-Près, der sich aus dem nahen Kloster in die Stadt gerettet hat. Dann fünfzig Boote, hundert, zweihundert, siebenhundert. Auf vier Kilometer Länge, so schätzt er, bedecken am 24. November Anno Domini 885 ihre hölzernen Rümpfe die Seine. An Bord sind 40 000 Wikinger. Ihr Ziel: Paris zu bezwingen.

Erschienen in GEO Epoche Nr. 53 (2012)