Die Schönste aus dem Deutschen Reich
Anfang des 20. Jahrhunderts finden kommerzielle "Schönheitskonkurrenzen" erstmals im Deutschen Reich statt. Oft gehören sie zum Programm von Volksfesten, Jahrmärkten oder sind Vergnügungsveranstaltungen in Kurorten. Der erste offizielle deutsche Schönheitswettbewerb wird 1909 in Hamburg veranstaltet: Kandidatinnen aus 36 Ländern wetteifern um den Titel "Miss Universum". Siegerin ist die ostpreußische Zigarettenverkäuferin Gertrud Dopieralski (im Bild). Sie bekommt eine Urkunde und 20 Mark. Unter dem Künstlernamen Gertrud Sieg arbeitet sie fortan als Theaterschauspielerin und Fotomodell. Sie ziert einige Kitschpostkarten, die sich im Ersten Weltkrieg in den Brusttaschen vieler deutscher Soldaten wiederfinden. 1927 wird erstmals im Berliner Sportpalast eine "Miss Germany" gewählt. Die 21-jährige Berlinerin Hildegard Quandt erhält eine Krone aus Blumen. Die Zeitungen nennen sie "unser Fräulein Deutschland".
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