Geschäft um die Schönste
Auch in den USA kommt ein Mann im 19. Jahrhundert auf die Idee, die attraktivste Frau zu krönen. In den 1840er-Jahren entwickelt der Schausteller Phineas Taylor Barnum das "American Museum" am Broadway in New York zu einer Unterhaltungsbühne. Zu Barnums kuriosem Ensemble gehört auch die "schöne und anmutige Tänzerin" Ernestine de Faiber (im Bild). Barnum veranstaltet Wettbewerbe mit Hunden, Hühnern und sogar Babys. Das Publikum stimmt ab, eine beliebte Attraktion, Tausende strömen damals in das Museum. Mitte der 1850er-Jahre will Barnum einen solchen Wettstreit auch für Frauen organisieren. Es hätte der erste Schönheitswettbewerb in den USA werden können. Doch Barnum scheitert, er findet keine Freiwilligen. 1881 ist es schließlich der Zirkusbesitzer Adam Forepaugh, der Schönheitswettbewerbe in den USA einführt. Louise Montague gewinnt den Titel der "schönsten Frau Amerikas" und 10.000 Dollar Preisgeld. Forepaugh verdient ungefähr das 50-Fache an dieser Misswahl – das lukrative Geschäft um die Schönste im Land ist geboren.
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