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Boston-Marathon 1967 Kathrine Switzer: Die Frau, der das Laufen verboten wurde

Der Moment, der Kathrine Switzer zur Ikone des Laufsports macht: Rennleiter John "Jock" Semple (links hinter Switzer) versucht, ihr die Startnummer zu entreißen. Switzers damaliger Freund und ihr Coach greifen ein
Der Moment, der Kathrine Switzer zur Ikone des Laufsports macht: Rennleiter John "Jock" Semple (links hinter Switzer) versucht, ihr die Startnummer zu entreißen. Switzers damaliger Freund und ihr Coach greifen ein
© Paul Connell/The Boston Globe via Getty Images
Im April 1967 attackiert ein Mann die einzige Frau im Feld des legendären Boston-Marathons. Die Fotos des Angriffs gehen um die Welt und machen Kathrine Switzer zur berühmtesten Langstreckenläuferin ihrer Zeit

Kathrine Switzers Leben wäre ein anderes geworden, hätte nicht ein Mann versucht, sie von der Strecke zu boxen. Seit diesem bitterkalten Morgen des 19. April 1967 spricht sie im Fernsehen, schreibt Bestseller, gibt Zeitungsinterviews. Mit ihren Vorträgen füllt sie Sporthallen. Immer wieder erzählt sie, wie Rennleiter John Semple versucht, sie von hinten am Sweatshirt zu packen, dabei aber nur einen Fetzen ihrer Startnummer erwischt. Wie ihr damaliger Freund, ein muskelbepackter Footballer, Semple zur Seite schubst. Wie sie sich noch Jahrzehnte später dafür rechtfertigen muss, als Frau einen Marathon laufen zu wollen. 

John Semple ist heute eine Randnotiz der Sportgeschichte. Sein Versuch, den Laufsport rein männlich zu halten, hat sich als ewiggestrig erwiesen, Switzer ungewollt zu einer Sport-Ikone der feministischen Bewegung stilisiert und die Tür weit aufgestoßen für all jene Frauen, die ihr folgen sollten.

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