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Mittelalter Gilles de Rais: Der schlimmste Serienmörder der Geschichte war ein Ritter

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Um 1432 beginnt Gilles de Rais Kinder aus sadistischer Lust zu foltern. Über die Jahre quält er in seinen Burgen weit mehr als 100 Opfer zu Tode. Und keiner wagt es, sich ihm entgegenzustellen
Der Herr des Todes
Mindestens acht Jahre dauert die Mordserie des Gilles de Rais. In seinen Burgen im Nordwesten Frankreichs hängt der Ritter entführte Kinder an Haken, ehe er sie sexuell missbraucht und tötet
© Tim Möller-Kaya für GEO Epoche

Im 15. Jahrhundert ist Frankreich ein Land des Todes: Englische, französische und burgundische Ritter bekämpfen sich in Schlachten, Banditen plündern Landstriche leer, der Schwarze Tod frisst Tausende. Doch der grauenhafteste Ort in diesen grauenhaften Zeiten ist eine bretonische Stadt, die für kein Schlachtfeld, keine Banden, keine Pestepidemie bekannt wird – eine Stadt, in der bloß ein einziger Mörder nach Opfern sucht.

Dieser Mörder aber holt sich seine Opfer Tag um Tag und Jahr um Jahr, und niemand kann ihn aufhalten.

Im bretonischen Machecoul leben vielleicht ein paar Hundert Menschen. Gut zehn Kilometer entfernt brandet im Westen der Atlantik, etwa 40 Kilometer nord­ostwärts liegt Nantes, der einzig be­deutende Ort dieser Region. Die Häuser von Machecoul liegen im Schatten der Mauern und des wuchtigen Turms einer Burg.

Irgendwann um 1432 – später wird sich niemand mehr genau an das Datum erinnern können – schickt in Machecoul der Kürschner Guillaume Hilairet seinen zwölf­jährigen Lehrjungen zu einem Botengang in diese düstere Burg.

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