Inquisition Duell um die Wahrheit: Wie das Wissensgenie Galileo Galilei gegen die Kirche kämpfte

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Galileo Galilei steht vor einem Tribunal der Inquisition
Beim Verhör vor der Inquisition ist Galileo Galilei (o. r.), ein hoch angesehener italienischer Mathematiker, Astronom und Gelehrter, zunächst standhaft. Doch schließlich wird er nachgeben und sein heliozentristisches Weltbild, die Vorstellung, dass die Erde um die Sonne kreist, zum Irrtum erkären
© akg-images / Rabatti & Domingie
Galileo Galilei ist der berühmteste Forscher Europas – und steht 1633 in Rom vor einem Tribunal der Römischen Inquisition: Er soll den Lehren von Bibel und Kirche widersprochen haben. Doch in Wirklichkeit geht es Papst Urban VIII. nicht um Religion und Wissenschaft – sondern um Macht

Was, wenn es ihm ergeht wie seinem Kollegen Giordano Bruno? Sieben lange Jahre haben die Inquisitoren des Vatikans den Gelehrten im Kerker gefangen gehalten. Haben ihn immer wieder verhört, ihn zu Einsicht und Widerruf gemahnt. Ihn, den Freigeist, der von der friedlichen Koexistenz der Konfessionen träumte. Am Ende ließen sie ihn als Ketzer verbrennen, bei lebendigem Leib, mit einem Knebel im Mund, der jeden Laut erstickte.

Das ist nun mehr als 30 Jahre her. Nur eine verblassende Erinnerung vielleicht. Und kann er selbst, Galileo Galilei, nicht ohnehin voller Hoffnung sein, als er jetzt, am 20. Januar 1633, in Florenz die Sänfte besteigt, um zu seinem Inquisitionsprozess nach Rom zu reisen – zuversichtlich, dass ihn die kirchliche Macht nicht strafen wird?