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Fußballgeschichte Skandal auf Schalke: Wie ein Suizid den blau-weißen Mythos schuf

Spielszene 1939: Admiras Torwart Emil Buchberger kann dem Ball nur hinterhersehen
Treffer über Treffer: 1939 gewinnen die Schalker im Meisterschaftsfinale gegen SK Admira Wien 9:0
© bpk / Benno Wundshammer
Dürfen Fußballspieler Geld verdienen? Eine Frage, um die bis in die 1930er-Jahre hinein erbittert gerungen wird – und beim FC Schalke 04 zu einem Drama führt. Der tragische Fall von Willi Nier schweißt Klub und Fans zusammen, und bringt den DFB zum Umdenken
von Stephan Draf

Der 31. August 1930 ist ein nur leicht bewölkter Spätsommersonntag, aber in den Herzen der 6000 Menschen in der Glückauf-Kampfbahn zu Gelsenkirchen ist dieser Tag ein sehr düsterer. Sie haben sich im Stadion zu einer Trauerfeier zusammengefunden. Bergmänner in alter Tracht halten mit Grubenlampen Totenwache für einen der ihren: Willi Nier, zweifacher Familienvater, kaufmännischer Angestellter der Zeche Consolidation – und Finanzobmann beim FC Schalke 04. Er hat sich im Rhein-Herne-Kanal ertränkt, hat die Schande, die Schmach seines Vereins nicht ertragen.

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