Kosmologie Die Frage, die die Physik an ihre Grenzen bringt: Gibt es ein Zurück aus Schwarzen Löchern?

Foto des Schwarzen Lochs im Zentrum der Galaxie M87
Der schwarze Schatten in der Bildmitte zeigt das Schwarze Loch, der helle Ring wird von heißem Gas in dessen Umgebung erzeugt: 2019 veröffentlichten ein Forschungsteam erste Aufnahmen eines solchen Objekts in der Galaxie M87, die mit dem Radioteleskopen-Verbund "Event Horizon Telescope" gemacht wurden
© Event Horizon Telescope
Schwarze Löcher sind Orte ohne Wiederkehr, heißt es. Tatsächlich aber senden die Massemonster Strahlung aus und lösen sich dadurch auf. Geben sie so preis, was sie einst verschluckt haben? Darüber ist ein heftiger Streit entbrannt, der am Fundament der Physik rüttelt

Spaghetti oder Grillsteak? Wie würden Sie lieber enden, wenn Sie, rein hypothetisch, in die Verlegenheit kämen, in ein Schwarzes Loch zu fliegen? Die Frage mag wie Spielerei anmuten, doch sie führt auf ein heißes Feld der Physik.

Aber sehen Sie erst, was hinter den Alternativen steckt. Variante Eins läuft wie folgt: Der Anflug auf das kosmische Schweremonster bliebe lange ereignislos. Keine besonderen Vorkommnisse – nicht einmal beim Überqueren des Ereignishorizonts, jener Grenze, jenseits derer es kein Zurück mehr gibt, hinter der die Anziehungskraft so mächtig wirkt, dass selbst mit Lichtgeschwindigkeit kein Entrinnen mehr möglich ist. Je tiefer Sie in das Schwarze Loch fielen, desto heftiger würde die Gravitation an Ihnen zerren, an den vorausfallenden Füßen stärker als am Kopf. Und dann wäre es so weit: Sie würden in die Länge gezogen wie ein Spaghetto, länger und länger, bis zum Zerreißen.

Der Artikel erschien in Geo Kompakt 69: "Quantenphysik – Wie wirklich ist die Wirklichkeit?"