Gerade erst wirft die Sonne ihre frühen Strahlen über das Gras. Doch Janos Bordas ist in Gedanken schon bei seinen Pferden: Er hört, wie sie draußen mit ihren Hufen scharren und gegen die Wände seiner kleinen Hütte treten. Rasch steigt der 63-Jährige deshalb in seine Arbeitskleider – ein blauer Rock, ein blaues Hemd und ein schwarzer Wams – greift nach seinem Hut und tritt hinaus zu seiner Herde: 49 Pferde, kräftig, gutmütig und wendig.
Bordas schwingt sich auf eines von ihnen, öffnet dann die Gatter für den Rest der Tiere. Staub tanzt im Morgenlicht, als sie davonstieben – schließlich hat es hier in der Puszta schon seit Tagen nicht mehr geregnet. Und auch heute soll es wieder heiß werden in Europas größter Steppe.