Mittelmeer Killerkrabbe auf dem Teller: Vom mühsamen Kampf gegen ein gefräßiges Krebstier

Fischer hält Netz in der Hand
In den Netzen vieler tunesischer Fischer finden sich nur noch Blaukrabben
© Valeria Scrilatti/Contrasto
Seit zehn Jahren kämpfen tunesische Fischer gegen die invasive Blaukrabbe – mit wechselndem Erfolg. Das Tier könnte auch in der Ostsee zum Problem werden

Jeden Morgen, kurz nach Sonnenaufgang, rudert Sara Souissi hinaus aufs Meer: Hier auf Kerkenna, einer kleinen Inselgruppe vor der Ostküste Tunesiens, gehört sie zu den wenigen Frauen, die ihr Geld mit dem Fischfang verdienen. Schon als Teenager sei sie gerne mit den Männern hinaus gefahren, erzählt die 43-Jährige. Heute besitzt sie ihr eigenes Boot. Dessen weiß-blauen Rumpf steuert sie jetzt durch die Wellen: Sie will prüfen, was sich diesmal in ihrem kleinen Netz verfangen hat. Auf Fisch hofft sie dabei kaum noch – seit Jahren schon zieht sie davon kaum noch etwas an Bord. Stattdessen zappeln auch heute wieder nur handtellergroße Panzertiere in den Maschen, sie sie durch ihre Finger gleiten lässt: Blaukrabben. 

Erschienen in GEO 01/2025