Abo testen Login

Sexualität Von Füßen, Dominanz und Leder: Was die Forschung über Fetischismus weiß

Es mag bizarr erscheinen, welche besonderen Begierden Menschen bisweilen entwickeln: Sie sehnen sich danach, in die Rolle eines Tieres zu schlüpfen, finden es erregend, sich beim Sex die Kehle zuzuschnüren, oder genießen es, ihren Körper von Kopf bis Fuß in Latex zu hüllen. Wie entstehen solche Neigungen? Was erzählen sie über das Wesen unserer Lust? Und warum sollte sich jeder von uns häufiger mit seinen sexuellen Wünschen beschäftigen? 
Eine als Hund verkleidete Frau lässt sich an einer Leine auf allen Vieren ausführen
Viele "Pet-Player" genießen es, die Identität ihres selbst gewählten Alter Egos auszuleben und sich entsprechend behandeln zu lassen – wie Sandra aus Nordrhein-Westfalen, die gern in die Rolle als Hündin schlüpft. Der Fotograf Florian Müller hat sie sowie etliche andere Fetischisten mit der Kamera begleitet. GEO+ zeigt eine Auswahl seiner Bilder
© Florian Müller

Manche Menschen bilden sonderbare Interessen aus, so scheint es für Außenstehende. Da ist zum Beispiel ein Mann aus der Nähe von Braunschweig, der sich Rubberdoll Lisa nennt und es liebt, ein Brautkleid mit Latexmasken, Perücken und hohen Schuhen zu tragen. Wenn er sich einengt in die Gummihaut, wenn ihm der Schweiß aus jeder Pore rinnt, dann kann er sich kaum halten, "so geil ist das."

Da ist zum Beispiel Sandra aus Nordrhein­-Westfalen, die sich regelmäßig als Dobermannhündin Laika auslebt. Sie mag die Materialien ihres Kostüms und genießt es, in Gesellschaft ihres Freundes wie ein Tier zu tollen, bellen, apportieren. Marvin wiederum, ein Lederenthusiast, findet es grandios, Pferd zu spielen. Manchmal lässt er sich von seiner Freundin vor den Sulky spannen. Sie hält dann die Zügel in der Hand, und Marvin hat die Trense im Mund.