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Psychologie Wie therapieresistente Depressionen geheilt werden - und wann die Gabe von Ketamin sinnvoll ist

Der Psychiater Prof. Mazda Aldi erläutert, worauf es bei der Behandlung hartnäckiger Depressionen ankommt, welche Innovationen es in der Therapie inzwischen gibt und welche neuen Möglichkeiten die Gabe von Ketamin und Esketamin für Erkrankte und für den Notfalleinsatz eröffnet  
Noch ist die Krankheit Depression unzureichend entschlüsselt. Doch neuere Therapien rücken näher an den Kern der Erkrankung. Auch Menschen mit therapieresistenter Depression können auf Genesung hoffen
Noch ist die Krankheit Depression unzureichend entschlüsselt. Doch neuere Therapien rücken näher an den Kern der Erkrankung. Auch Menschen mit therapieresistenter Depression können auf Genesung hoffen
© Jenny Sturm / Adobe Stock

GEOplus: Herr Prof. Adli, wann sprechen Psychiater von einer therapieresistenten Depression?

Prof. Mazda Adli: Der Begriff ist etwas irreführend. Eine Depression ist grundsätzlich gut zu behandeln, sie ist nur manchmal hartnäckig. Wir nutzen die Zuschreibung, wenn jemand auf zwei Behandlungsversuche mit einem Antidepressivum nicht angesprochen hat. Gleichzeitig wirft der Begriff in meinen Augen auch Fragen auf, da nicht geklärt ist, ob auch eine Psychotherapie zuvor erfolglos verlaufen sein muss. Die Zuschreibung sorgt also nicht für größere Klarheit.

Der Begriff klingt zudem recht fatalistisch, mag womöglich die Hoffnung rauben. Offenbar ist auch bereits relativ früh die Rede davon.