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PFAS Forschende entwickeln einfache Methode, "Ewigkeitschemikalien" zu vernichten

Ihre wasserabweisende Eigenschaft verdankt Outdoor-Kleidung oft den so genannten PFAS
Ihre wasserabweisende Eigenschaft verdankt Outdoor-Kleidung oft den so genannten PFAS
© siaminka / Adobe Stock
PFAS sind langlebig, sie sind überall, und sie sind giftig. Nun ein Forschungsteam eine verblüffend einfache und sichere Methode entwickelt, sie zu vernichten

PFAS sind praktisch: Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen, so ihr voller Name, kommen in der Industrie ebenso zum Einsatz wie im Haushalt. Sie machen beispielsweise Farben, Outdoorkleidung, Schuhe und Verpackungen wasser- und fettabweisend. Und sie sind extrem stabil, also langlebig. Eine Eigenschaft, die den PFAS auch die Bezeichnung "Ewigkeitschemikalien" eingetragen hat.

PFAS sind inzwischen fast überalI. So wurden sie mittlerweile sogar in Muttermilch, an den Polen und in der Tiefsee nachgewiesen. Besonders problematisch: Viele der rund 4700 Substanzen sind giftig. Gelangen sie über die Umwelt und die Nahrungskette in den menschlichen Körper, können sie beispielsweise die Leber und die Fortpflanzungsfähigkeit schädigen und möglicherweise auch Krebs erzeugen.

Einfaches Verfahren, ungiftige Abbauprodukte

Bislang war es kaum möglich, PFAS effektiv unschädlich zu machen, bevor sie in die Umwelt gelangen. Nun haben Forschende aus den USA ein einfaches und wirksames Verfahren entwickelt. Wie sie im Fachmagazin Science berichten, genügen Temperaturen von maximal 120 Grad Celsius, handelsübliche Lösungsmittel und wenige chemische Substanzen, um die stabilen molekularen Bindungen zu lösen. Einige PFAS zerfallen dem Autorenteam zufolge innerhalb von Stunden in harmlose Abfallprodukte, andere im Verlauf von Tagen.

Das Team um den Chemiker Kendall Houk von der University of California in Los Angeles hofft nun, dass mit der neuen Methode PFAS schon in Kläranlagen entfernt werden können. Also, bevor sie in die Umwelt gelangen. Es sei das erste Mal, sagte die Umweltchemikerin Shira Joudan von der York University in Toronto dem Fachblatt Nature, dass sie von einem vielversprechenden Abbaumechanismus höre.

Doch auch wenn die Ergebnisse hoffnungsfroh stimmen: Im Versuch konnten bislang nur zehn der "Ewigkeitschemikalien" zerstört werden; bis mit der neuen Methode im großen Stil Abwässer gereinigt werden können, dürften noch Jahre vergehen.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) beantwortet die wichtigsten Fragen rund um PFAS.

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