Giftige Beine Darum sollten Sie die schönen Ölkäfer nicht anfassen

Look, but don't touch: Ölkäfer sind friedlich, aber giftig
Look, but don't touch: Ölkäfer sind friedlich, aber giftig
© stgrafix / Adobe Stock
Wenn es im Frühling summt und brummt, gibt es – gerade mit Kindern – viel zu entdecken. Manche Krabbeltiere kann man vorsichtig auf die Hand nehmen. Bei anderen ist Vorsicht geboten: so beim Ölkäfer

Die ein bis drei Zentimeter langen, blauschwarz glänzenden Ölkäfer sehen interessant aus. Aber bei ihnen gilt: Nur anschauen, auf keinen Fall anfassen. Darauf weist die Deutsche Wildtier Stiftung eindringlich hin.

Denn der Violette oder Schwarzblaue Ölkäfer, auch Maiwurm genannt, enthält das Gift Cantharidin, das er bei Gefahr an den Beingelenken mit einer gelblichen Flüssigkeit (daher der Name) abgibt. Mit dem giftigen Sekret schützt sich der behäbige Käfer vor Fressfeinden wie Ameisen oder Laufkäfern. Bei Menschen reizt es die Haut, sie rötet sich und bekommt Blasen. Wird ein Ölkäfer gar verschluckt, können Menschen daran sogar sterben.

Gründlich Händewaschen nach Berührung

Wer mit dem Insekt in Berührung gekommen ist, sollte sich gründlich die Hände waschen und die betroffene Stelle danach kühlen. Bei Verschlucken eines Tieres kein Erbrechen auslösen, sondern zügig den örtlich zuständigen Giftnotruf anrufen.

Im Mai haben die Käfer Hochsaison. Zu erkennen sind sie an ihrem kleinen quer-ovalen Kopf und dem langen Hinterleib. Die schwangeren Weibchen haben unter den kurzen Deckflügeln einen deutlich geschwollenen Hinterkörper.

Die Tiere haben einen komplizierten Entwicklungszyklus: Ihre gelblich-roten Larven lassen sich in Blüten nieder oder formen zu mehreren so genannte Scheinblüten. Kommt eine interessierte Wildbiene vorbei, klammern sie sich an sie und lassen sich von ihr in ihr Nest tragen, wo sie sich von den Eiern und dem Pollenproviant ernähren.

Weil Ölkäfer für ihre Entwicklung auf gefährdete Wildbienen angewiesen sind, stehen sie selbst auf der Roten Liste der bedrohten Arten.