Verändertes Immunsystem Forscher finden Biomarker für Einsamkeit im Blut – und warnen vor den Folgen

Eine Frau schaut traurig durch eine beschlagene Fensterscheibe
Einsamkeit löst körperliche Prozesse aus, die womöglich sogar das Sterberisiko erhöhen, wenn man nichts dagegen unternimmt
© Westend61 / Simona Pillola / mauritius images
Wer einsam ist, leidet an Seele und Körper. Könnte man den Zustand objektiv messen, ließe sich besser gegensteuern. Forschenden scheint genau das gelungen zu sein

Dass Einsamkeit schmerzt und sogar krank machen kann, weiß jeder, der sie selbst schon einmal erfahren hat. Forschende der chinesischen Fudan-Universität und der University of Cambridge haben nun neue Erkenntnisse darüber gewonnen, was im Körper passiert, wenn wir einsam sind. Wie sie in der Fachzeitschrift "nature human behaviour" berichten, haben sie Proteine gefunden, die im Blut von einsamen und sozial isolierten Menschen verstärkt kursieren – eine Art Biomarker der Einsamkeit.

Für ihre Studie analysierten sie die Daten von 42.000 Menschen aus der "UK Biobank". Darin sind Gesundheitsdaten, Blut-, Speichel- und Urinproben sowie Fragebögen von einer halben Million Freiwilligen im Alter zwischen 40 und 69 Jahren gespeichert. Diese wurden jeweils 14 Jahre lang begleitet. Die UK Biobank gilt als eine der wichtigsten Gesundheitsdatenbanken weltweit und wird regelmäßig für konkrete Forschungsfragen herangezogen.