Eigentlich dürften Blauwale nicht überleben. Grund dafür ist nicht der Klimawandel oder der Verschmutzung unserer Meere, sondern ihre Größe. Denn jedes Mal, wenn sich eine ihrer Zellen teilt, können sich Fehler in das kopierte Erbgut einschleichen. Je mehr Zellen ein Tier besitzt – je größer es ist –, desto größer auch die Gefahr, dass in zumindest einer Zelle ein schwerwiegender Fehler auftritt und sie beginnt, sich unkontrolliert zu vermehren. Im Körper der 200 Tonnen schweren Blauwale müssten demnach zahlreiche Tumore wachsen. Und doch: Die Kolosse werden häufig an die hundert Jahre alt, ohne an Krebs zu erkranken. Wie ist das möglich?
Gesunde Giganten Wie Wale und Elefanten den Kampf gegen Krebs voranbringen
Wer viele Zellen besitzt, sollte an sich anfälliger für Tumore sein. Doch manche Tierarten schlagen dieser Statistik ein Schnippchen. Von ihren Tricks könnte auch der Mensch profitieren

Der Blauwal besitzt, grob geschätzt, mehr als 100 Billiarden Körperzellen. Ein erwachsener Mann bringt es lediglich auf 36 Billionen Zellen – knapp 3000 Mal weniger.
© Shane Gross / Clear the Ocean / mauritius images