Kaffee ist das mit Abstand beliebteste Heißtgetränk der Deutschen – dem Portal Statista zufolge trinkt jeder Deutsche durchschnittlich rund 164 Liter pro Jahr. Nun liefert eine neue US-Studie gute Nachrichten für alle, die ihren Kaffee gerne schwarz trinken.
Eine aktuelle Untersuchung der Tufts University in Massachusetts (USA) belegt: Wer Kaffee trinkt, lebt länger und offenbar auch gesünder. Demnach ist regelmäßiger Kaffeekonsum mit einem niedrigeren Risiko für einen vorzeitigen Tod verbunden. Das berichtet ein Team um Bingjie Zhou im "Journal of Nutrition".
Kaffee, bitte schwarz!
Die Forschenden untersuchten, wie sich unterschiedliche Kaffeegewohnheiten auf die Sterblichkeit auswirken. Dazu analysierten sie Ernährungsdaten von rund 46.000 erwachsenen US-Amerikanerinnen und -Amerikanern, die zwischen 1999 und 2018 im Rahmen von neun aufeinanderfolgenden Erhebungszyklen der National Health and Nutrition Examination Survey (NHANES) erhoben wurden.
Über einen mittleren Beobachtungszeitraum von 9,3 bis 11,3 Jahren verstarben 7074 der Teilnehmenden. Das Forschungsteam um Zhou setzte die Sterblichkeitsraten in Beziehung zum Kaffeekonsum – mit deutlichen Ergebnissen: Wer täglich bis zu einer Tasse (237 ml) koffeinhaltigen Kaffee trank, hatte ein um 11 Prozent verringertes Sterberisiko. Bei einem Konsum von ein bis zwei Tassen pro Tag sank das Risiko um 16 Prozent, bei zwei bis drei Tassen um 17 Prozent. Ab drei Tassen täglich lag die Risikoreduktion noch bei 15 Prozent – jeweils im Vergleich zu Personen, die gar keinen Kaffee tranken.
Der gesundheitliche Vorteil zeigte sich allerdings nur, wenn der Kaffee schwarz oder nahezu ungesüßt und fettarm getrunken wurde. Bereits eine Menge von mehr als 2,5 Gramm Zucker oder einem Gramm gesättigter Fettsäuren pro Tasse – das entspricht etwa einem Esslöffel Kaffeesahne oder fünf Esslöffeln fettarmer Milch – galten in der Studie als "hoch". Wurde diese Schwelle überschritten, ließ sich kein positiver Zusammenhang zwischen Kaffeekonsum und Sterblichkeit mehr feststellen.
"Die gesundheitsfördernde Wirkung von Kaffee könnte auf bioaktive Inhaltsstoffe wie Polyphenole zurückzuführen sein", wird Studienleiterin Professor Dr. Fang Fang Zhang in einer Mitteilung der Tufts University zitiert. Kaffeeliebhabern, die sich an einen puren Genuss gewöhnen können, empfehlen die Forscherinnen und Forscher daher, Kaffee möglichst ohne zusätzliche Zutaten zu trinken.
Die Forschenden weisen darauf hin, dass es sich um eine Beobachtungsstudie handelt – kausale Rückschlüsse lassen sich daraus also nicht eindeutig ableiten. Außerdem stützt sich die Datenerhebung auf Erinnerungsangaben der Teilnehmenden, die potenziell ungenau oder verzerrt sein können. Dennoch deuten die Ergebnisse insgesamt darauf hin, dass regelmäßiger Kaffeekonsum mit einer geringeren Sterblichkeit verbunden sein könnte.