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Essverhalten Wie das Unbewusste unseren Appetit steuert

Wir glauben, beim Essen frei zu wählen. Doch oft entscheidet unser Gehirn im Verborgenen – geprägt von Kindheit, Kontext und Gewohnheit. Wie sich dieses Wissen nutzen lässt
Zwei Teller mit unterschiedlich großen Stücken Kuchen
Unser Hirn lässt sich unter anderem durch Portionsgrößen verführen: Unwillkürlich nehmen wir mehr zu uns, wenn wir zum Beispiel ein großes Stück Kuchen auf dem Teller haben
© Lubitz + Dorner / plainpicture

Wir treffen jeden Tag rund 20 000 Entscheidungen – und etwa 200 bestimmen darüber, wann wir wo, wie, was und wie viel essen.

Doch nur selten geschieht dies mit Bedacht; selten reflektieren wir rational unsere Wahl. Gerade einmal 15 dieser Entschlüsse, so schätzt der US-Ernährungswissenschaftler Brian Wansink, sind uns normalerweise so bewusst, dass wir uns später daran erinnern; die übrigen Entscheidungen treffen wir eher unwillkürlich.

Geprägt wird unser Essverhalten dabei zum einen von unserem Erbgut, aber auch von unserem sozialen Umfeld und erlernten Regeln sowie von Gefühlen, Automatismen oder Assoziationen. Das Gehirn entscheidet also häufig im Verborgenen, im Unbewussten, ohne dass uns die wahren Beweggründe klar wären.