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Kaffee und Co. Warum mögen einige Menschen bittere Getränke, andere nicht?

Kaffee
Geschmack oder Wirkung? Warum trinken manche Menschen gerne Getränke, die andere nicht ausstehen können?
© chayathon2000 / Adobe Stock
Egal ob Kaffee, Rotwein oder Grapefruitsaft: Die einen Menschen mögen derart bittere Getränke, die anderen trinken sie überhaupt nicht gern. Wissenschaftler fanden jetzt heraus, dass dabei nicht das Aroma ausschlaggebend ist

Am Geschmack liegt es wohl nicht nur, wie Forscher herausgefunden haben: Entscheidend sei die Wirkung der Getränke. Während einige Menschen im Alltag mit Vorliebe zu bitter schmecken­den Getränken wie Kaffee, Bier, Rotwein oder Grapefruitsaft greifen, schüt­telt es andere bereits beim Gedanken an die Bitterkeit. Sie trinken lieber gezuckerte Limonaden, süße Säfte oder eine heiße Schokolade.

Wissenschaftler um die Medizinerin Marilyn Cornelis von der ­Northwestern University in Chicago wollten in Erfahrung bringen, ob unsere Gene beeinflus­sen, welche Getränkesorte – süß oder bitter – wir bevorzugen. Wüssten ­Ärzte zuvor um eine solche genetische Veran­lagung, könnten sie zum Beispiel Ernäh­­­rungs­pläne frühzeitig anpassen.

Das Team befragte für seine Studie rund 370000 Menschen zu ihren Trink­vorlieben und teilte sie anschließend in zwei Gruppen auf: Süßtrinker und Bitterliebhaber. Danach untersuchten die Wissenschaftler, ob sich die Gruppen ­genetisch unterscheiden. Die dazu benötigten Geninformationen stammten aus der britischen Gesundheitsdaten-Langzeit­studie UK Biobank.

Unterschiede in den Genen

Überraschenderweise tauchten die Unterschiede nicht bei Geschmacksgenen auf – sondern an solchen Genen, die an der Verstoffwechselung der Getränke beteiligt sind. Bitterliebhaber und Süßtrinker unterscheiden sich also vermutlich darin, auf welche Weise die Getränke jeweils in ihrem Körper wirken – beispielsweise die psychoaktiven Substanzen des Kaffees.

Untersuchungsleiterin Marilyn Cornelis schließt daraus: „Die Menschen mögen die Gefühle, die Kaffee und Alkohol bei ihnen hervorrufen. Das ist der Grund, warum sie beides trinken. Nicht der Geschmack.“

GEO Nr. 08/2019 - Gut fürs Klima, schlecht für die Natur?

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