Ukrainische Popstars gehörten bis zum Ausbruch des Krieges zu den gefeierten Künstlern in Russland. Die Sänger*innen feierten den Trash, den Luxus und hielten sich aus der Politik raus. Nun senden sie verzweifelte Appelle an ihre Fans oder melden sich gar freiwillig zum Dienst in der Armee
Am Anfang war das Lied. Ein Lied, das alle auswendig kannten, nur ich nicht. Es war am Sonntag, 21. November 2004, kurz nach 22 Uhr, im Zentrum von Kiew. Zehntausende Menschen waren gekommen, um den oppositionellen Präsidentschaftskandidaten Wiktor Juschtschenko zu feiern. Auf dem Spiel stand mehr als der Posten des nächsten ukrainischen Präsidenten: Es ging um die zukünftige Ausrichtung des Landes, um eine europäische Perspektive versus Integration mit Russland.