
Trelleborgen
Sprichwörtlich vom Erdboden verschluckt wurde die Wikingerfestung, die um 980 von Sven Gabelbart am südlichsten Zipfel Schwedens errichtet wurde. Nur der Name der Stadt Trelleborg erinnert noch daran. Denn er umschreibt die klassische Bauweise der Ringburgen aus Baumstämmen, die die Wikinger um ihre Siedlungen bauten. Doch der Beweis, dass genau hier einst eine Siedlung stand, schlummerte lange Zeit unterhalb der betonierten Straßen. Erst 1988 entdeckte man zufällig bei Bauarbeiten Teile der hölzernen Festung im Boden. Am Ende entdeckte man eine Ringburg von 140 Metern Durchmesser. Sie wurde seinerzeit von vier Straßen durchkreuzt und war durch einen Wasserlauf direkt mit dem Meer verbunden. Heutzutage steht rund ein Viertel der ursprünglichen Ringmauer wieder an Ort und Stelle. Es ist eine faszinierende Zusammenkunft zweier Gesellschaften, die auf diesem Gebiet lebten und leben. Die mächtigen Baumstämme ragen eindrucksvoll aus dem Erdboden empor und vermögen es dennoch nicht, das mehrstöckige Wohnhaus auf der anderen Seite zu verbergen. Die Anlage rund um die Trelleborg gehört inzwischen dem gleichnamigen Museum. In zwei nachgebildeten Häusern zeigen Darsteller das traditionelle Leben in einem Wikingerhaushalt zu der Zeit von Sven Gabelbart. Auf dem alljährlichen Wikingermarkt wird daran erinnert, wie wichtig dieser Landstrich einst für den Austausch von Waren war, als in der heutigen schwedischen Region Skåne rund 30.000 Wikinger lebten.
© Peter Löfqvist