
Glimmingehus
Das schmale aber hohe steinerne Haus kommt plötzlich, wenn man nicht mit ihm rechnet. Denn eigentlich dominieren Raps- und Weizenfelder die Szenerie zwischen Ystad und Simrishamn. Auf den ersten Blick mag man es dem Gebäude nicht ansehen, aber das Glimmingehus ist eine Burg, und zwar eine der wichtigsten aus dem Mittelalter in ganz Skandinavien. Sie wurde als Repräsentationsbau von und für den dänischen Ritter Jens Holgersn Ulfstand ab 1499 gebaut. Glimmingehus sollte ihm Schutz vor den Bauernaufständen bieten. Während das äußere Erscheinungsbild eher nüchtern ist, zeigen Ausgrabungsstücke, dass Holgersn und seine Familie durchaus feudal lebten. Gefunden wurde unter anderem spanische Keramik und venezianisches Glas, beides zählte im frühen 16. Jahrhundert zu den teuersten, käuflich erwerblichen Gegenständen in Europa. Mit dem Tod von Holgersn verlor das Glimminghus an Bedeutung und wurde zum Getreidespeicher degradiert. Inzwischen ist es restauriert und für Besucher zugänglich.
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