Das Drama begann im September 1730, als sich die Erde öffnete und jahrelang rauchte und bebte. Vulkanausbrüche bedeckten ein Viertel der Insel mit Lava, rissen Dörfer und Täler ins Verderben. Lanzarote bekam ein anderes, ein raues Gesicht. Nach der Katastrophe suchten Menschen im Tal La Geria unter den Schichten der Vulkanasche den fruchtbaren Grund von einst. Und fanden ihn. "Den meisten Erfolg beim neuen Anbau hatten Weintrauben", erzählt Naturführer und Biologe Ignacio Romero. So ist es bis heute geblieben. Die Rebstöcke wurzeln in metertiefen Riesenkuhlen inmitten von Asche. "Dank ihrer Mikroporen hält die Asche die Feuchtigkeit im Boden, das muss man sich wie einen Deckel vorstellen." Oben am Rand schützen Mäuerchen vor Ascheverwehungen. Die Weine sind wie flüssige Abbilder der Vulkaninsel, einzigartig im Geschmack, vor allem der weiße Malvasier.