
Lehmstadt Chan Chan: vergängliches Welterbe
Wer, ganz wörtlich, in den Hochgenuss peruanischer Geschichte kommen möchte, steigt vermutlich hinauf in die Anden zur Inkastadt Machu Picchu. Weitaus bodenständiger, aber nicht weniger beeindruckend: die Lehmstadt Chan Chan, direkt an der Küste. Bis Mitte des 15. Jahrhunderts war Chan Chan Hauptstadt der Chimú-Zivilisation – bis die Inkas sie eroberten und in ihr Reich eingliederten. Das Erbe der Chimú aber besteht bis heute: Ausgrabungen in Chan Chan legten Tempel und Wohnhäuser frei und zeichneten das Bild einer hochkomplexen Stadt, in der zeitweise bis zu 60.000 Menschen gelebt haben sollen. Einer der am besten erhaltenen Teile, die Zitadelle Tschudi, ist für Besucher zugänglich – zumindest noch. Denn Unwetter und Überschwemmungen machen die fragilen Lehmbauten zu einem Wunderwerk auf Zeit. Für die UNESCO steht Chan Chan bereits auf der Liste des gefährdeten Welterbes.
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