Es ist eine Katastrophe von ungeahnter Wucht: Mitten im Winter wütet im Stadtteil Pacific Palisades von Los Angeles ein Waldbrand. Seit Dienstagmorgen Ortszeit fielen schon Hunderte Hektar Wald und zahlreiche Gebäude dem Brand zum Opfer. Bis zu 30.000 Menschen mussten evakuiert werden oder wurden aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen. Auf den Straßen spielten sich teils dramatische Szenen ab, weil Menschen ihre Fahrzeuge stehen ließen, um zu Fuß vor den Flammen zu fliehen.

Nun könnte ein Wetterphänomen das Problem verschärfen: Sogenannte Santa-Ana-Winde treiben die Feuer vor sich her, fachen die bestehenden Brände weiter an und könnten zur Entstehung neuer Brandherde beitragen.
Das Wetterphänomen tritt regelmäßig im Winter auf
Solche Winde sind im südlichen Kalifornien als starke, trockene und meist warme Winde bekannt. Sie entstehen, wenn unter dem Einfluss eines Hochdruckgebiets über der Wüstenregion des Great Basin trockene und kühle Luft nach Westen in Richtung eines Tiefdruckgebiets vor der kalifornischen Küste strömt. Während die Winde an den Berghängen absteigen, komprimiert sich die Luft und erwärmt sich. Oft kommt es zusätzlich noch zu einer Beschleunigung der Windgeschwindigkeit – nämlich dort, wo sich die Luft zwischen zwei Bergketten hindurchzwängt.
Santa-Ana-Winde treten vor allem in den Wintermonaten auf – und könnten nun zu einem "perfect alignment" beitragen, also einem Zusammentreffen von allen erdenklichen Bedingungen, die die Feuer begünstigen.
So hat es seit April 2024 in der Region kaum geregnet, rund um Weihnachten und Neujahr war es dazu ungewöhnlich warm. Und nun auch noch der Sturm.
Er facht nicht nur die Brände an – sondern erschwert auch die Löschmaßnahmen aus der Luft. In Pacific Palisades konnten Helikopter und Löschflugzeuge wegen der extremen Windgeschwindigkeiten zeitweise nicht starten. Und mit einem Abflauen des Winds rechnen Wetterexpertinnen nicht vor Donnerstag. Bis dahin könnte sich die Situation mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 130 Stundenkilometern also noch verschärfen. Der Nationale Wetterdienst NWS warnt vor einer "extrem gefährlichen Situation".