Endlich verstehen Warum leuchten Tieraugen im Dunkeln?

Warum leuchten Tieraugen im Dunkeln
Die Augen vieler Tiere leuchten in der Dunkelheit, zum Beispiel die von Katzen, Hunden und Rehen
© Tria-media - Adobe Stock
Beobachtet hat es sicher jeder schon einmal: Viele Tieraugen leuchten im Dunkeln, wenn sie mit Licht angestrahlt werden. Das funktioniert in etwa so wie bei den Reflektoren am Fahrrad

Wer abends mit der Taschen- oder Stirnlampe aus Versehen einem Tier in die Augen strahlt oder in der Dunkelheit mit dem Auto unterwegs ist und ein Reh in die Lichtkegel der Scheinwerfer blickt, hat es sicher schon einmal bemerkt: In der Nacht funkeln die Augen vieler Tiere gespenstisch in den verschiedensten Farben – das Farbspektrum reicht von grün, gelb und weiß bis hin zu orange oder sogar rot.

Das Phänomen, dass Augen im Dunklen leuchten, wenn sie mit Licht angestrahlt werden, betrifft vor allem viele nachtaktive Tiere. Dazu zählen beispielsweise Katzen, Eulen oder Füchse, aber auch Tiere wie Hunde, Kaninchen und Hirsche.

Augen reflektieren das Licht in der Dunkelheit

Ein schlauer Trick der Natur, der die Sehstärke nachtaktiver Tiere in der Dämmerung verbessert, führt dazu, das ihre Augen in der Dunkelheit leuchten. Ursache hierfür ist ein glänzender Belag hinter der Netzhaut des Auges, das so genannte "Tapetum lucidum" – übersetzt: "leuchtende Tapete".

Diese reflektierende Schicht im Auge ist eine Art Spiegel hinter der Netzhaut. Sie spiegelt das einfallende Licht, nachdem es die Netzhaut mit ihren Sehzellen passiert hat und wirft es auf die Stäbchen zurück – Zellen, die auf Licht reagieren und für das Sehen von Hell und Dunkel verantwortlich sind. Auf diese Weise sorgt die reflektierende Schicht hinter der Netzhaut dafür, dass das Licht nochmals die lichtempfindliche Zone des Auges durchläuft – und dafür, dass die Augen leuchten, wenn sie in der Dunkelheit angestrahlt werden.

Niedlich eigensinnig: Mal sind sie zutraulich und anschmiegsam, dann wieder unnahbar und eigenwillig: Katzen vereinen vieles in sich, was widersprüchlich erscheint – und sind vielleicht gerade deshalb so beliebt. In Deutschland leben zwölf Millionen von ihnen

Haustiere Verschmust und wild: Wie Sie Ihre Katze besser verstehen

Seit Jahrtausenden leben sie mit Menschen zusammen, suchen oft engen Körperkontakt. Und doch haben sich Katzen etwas Urtümliches bewahrt: Sie faszinieren durch ihr ungezähmtes Wesen, durch Eigensinn und Unabhängigkeit. Was geht in ihren Köpfen vor? Und wie nahe können wir ihnen tatsächlich kommen?

Während das einfallende Licht bei uns Menschen also nur einmal auf die Stäbchen fällt, tut es dies bei vielen Tieren dank der reflektierenden Schicht im Auge zweimal. Auf diese Weise können die Augen das nächtliche Restlicht doppelt nutzen, nachtaktive Tiere sehen also trotz Dunkelheit besser. Das ist zum Beispiel bei der Jagd nützlich.

Dieses schlaue Prinzip hat sich der Mensch zunutze gemacht: Als "Katzenaugen" werden auch die Rückstahler am Fahrrad bezeichnet, die häufig unter dem Sattel oder an den Speichen montiert sind und einfallendes Licht reflektieren – eben ähnlich wie Katzenaugen. Auch an Straßenmarkierungen, bei Baustellenabsperrungen und in Autobahn-Notrufsäulen werden die Reflektoren eingesetzt.