Tiere Bestand dramatisch eingebrochen: Kiebitz zum "Vogel des Jahres" gewählt

Der Kiebitz ist für seine spektakulären Balzflüge bekannt. Er brütet bevorzugt in Marschwiesen - die er hierzulande aber immer seltener vorfindet 
Der Kiebitz ist für seine spektakulären Balzflüge bekannt. Er brütet bevorzugt in Marschwiesen - die er hierzulande aber immer seltener vorfindet 
© Adobe Stock/creativenature.nl
Den Kiebitz erkennt man an seinem auffälligen Federkleid und seinem Ruf: Es klingt ein bisschen, als würde er seinen Namen rufen. Könnte der "Vogel des Jahres" 2024 in Deutschland bald verstummen?

Der Kiebitz ist der "Vogel des Jahres" 2024: Bei einer öffentlichen Wahl im Internet erreichte er mit 27,8 Prozent der Stimmen Platz 1. Das verkündeten der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) und der bayerische Naturschutzverband LBV. Auf Platz 2 landete der Steinkauz, gefolgt von Rebhuhn, Rauchschwalbe und Wespenbussard. Rund 120.000 Menschen hatten sich diesmal an der Abstimmung beteiligt.

"Jede dieser Vogelarten wäre des Titels würdig gewesen, doch der Kiebitz verdient ihn ganz besonders", sagte der LBV-Vorsitzende Norbert Schäffer. Der Kiebitz gilt inzwischen als stark gefährdet, da sein Bestand in den vergangenen Jahrzehnten drastisch eingebrochen ist.

Die beiden Naturschutzverbände küren den Jahresvogel seit 1971, um auf die Bedrohung der Vogelwelt aufmerksam zu machen. Seit 2021 darf die Bevölkerung online wählen. Nabu und LBV legen allerdings vorher eine Vorauswahl fest: Dabei stehen alle Kandidaten für ein wichtiges Naturschutzthema.

So findet der Kiebitz in Deutschland zu wenig Lebensraum. Der etwa taubengroße Vogel liebt Feuchtwiesen und Moore. In der Vergangenheit wurden davon aber viele trockengelegt, um Äcker und Weiden zu gewinnen. Als "Vogel des Jahres" stehe er nun für die Artenvielfalt in unserer Agrarlandschaft, sagte Schäffer.