Braunbären gehörten noch vor einigen Jahrhunderten zu den ganz normalen Mitbewohnern der Menschen in Mitteleuropa. Und wurden schon im Mittelalter in unzugängliche Gebiete zurückgedrängt. In Deutschland seit 1835 ausgerottet, sorgte schon ein einzelnes Tier, der "Problembär Bruno", im Jahr 2006 für Aufsehen – und wurde erschossen. Auch in Österreich kommen sie bis heute nur vereinzelt vor.
Vollkommen anders die Situation in Slowenien. Im bewaldeten Süden des Landes, das nur etwa so groß ist wie Sachsen-Anhalt, gibt es eine der dichtesten Braunbären-Populationen der Welt: Bis zu 950 Tiere leben hier, Tendenz steigend.
Die Fotografen wollten wissen: Wie leben Mensch und Bär zusammen?
Grund genug für die drei Österreicher Christine Sonvilla, Marc Graf und Robert Haasmann, dem charismatischen Tier mit der Kamera aufzulauern – meist mit Fotofallen. Über einen Zeitraum von drei Jahren reisten die drei immer wieder nach Slowenien, verbrachten Tage auf der Pirsch und in Tarnhütten, beobachteten und fotografierten die Tiere in freier Wildbahn. Und sprachen mit Imkern, Schäfern und anderen Menschen, die teilweise in unmittelbarer Nachbarschaft der braunen Riesen leben. Ihr Resümee: Es ist möglich, auch anderswo in Europa (wieder) mit Bären zu leben. Wir sollten ihnen eine Chance geben.
Der Bildband "Unter wilden Bären. Der neue Nachbar in unseren Wäldern" ist erschienen im Verlag Frederking & Thaler.