In Spiralen huschen sie Bäume hinauf, ohne ein Zeichen von Anstrengung. Mit eindrucksvollem Geschick hangeln sie sich durch dichtes Geäst, springen von Baum zu Baum und verschwinden so schnell, wie sie gekommen sind. Mit bloßem Auge können Naturfreunde den putzigen Nagern kaum folgen. Wer sein Glück nicht nur beim gelegentlichen Waldspaziergang probieren möchte, lockt Eichhörnchen in den Garten.
Heimische Pflanzen als Nahrungsquellen und Lebensraum
Eichhörnchen ernähren sich vielseitig. Im Frühjahr stehen Knospen, Blätter und junge Pflanzentriebe auf dem Speiseplan. Im Sommer und Herbst freuen sich die Nager über reifende Nüsse, Früchte oder Zapfen von Nadelbäumen. Allerdings werden nicht alle Sämereien und Nüsse sofort verputzt, denn Eichhörnchen legen Notvorräte für den Winter an. Diese benötigen sie, wenn das Nahrungsangebot in den kalten Monaten nicht ausreicht. Weibchen werden im Januar trächtig und haben dann einen erhöhten Energiebedarf.
Damit die flinken Wildtiere ausreichend Nahrung in Ihrem Garten finden, setzen Sie auf heimische Gehölze. Geeignet sind zum Beispiel Haselnusssträucher, Walnussbäume, Esskastanien, Hainbuchen, Ebereschen oder Apfelbäume. Auch Nadelholz wie Fichten und Kiefern sind für Eichhörnchen attraktiv - vor allem, weil es bei der Futtersuche in den hohen und dichten Baumwipfeln kaum Konkurrenz gibt. Wer wenig Platz hat und sich dennoch an der natürlichen Fütterung versuchen möchte, pflanzt Sonnenblumen oder Mais an. Wichtig: Sonnenblumenkerne und Maiskörner ausreifen lassen und nicht ernten. Zudem gedeihen viele Bäume sogar auf dem Balkon oder auf der Terrasse in Kübeln - wichtig sind dann regelmäßige Rückschnitte und Düngungen.
Produkttipps: Eichhörnchenfreundliche Pflanzen
Viele heimische Gehölze lassen sich fast ganzjährig pflanzen. Die beste Pflanzzeit ist meist im Herbst oder Frühling. Geeignete Bäume und Sträucher für den eichhörnchenfreundlichen Garten können Sie online bestellen, zum Beispiel bei Gärtner Pötschke, Baumschule Horstmann oder Baldur Garten.
Übrigens sind Eichhörnchen nicht nur des Nahrungsangebots wegen auf vielfältigen und alten Baumbestand angewiesen. Er dient auch als Lebensraum und spielt vor allem beim Nestbau eine wichtige Rolle.
Eichhörnchen beim Nestbau unterstützen
Grundsätzlich sei ein Garten mit vielen Bäumen das Beste, was einem Eichhörnchen passieren könne, betont Bärbel Rogoschik vom NABU. Je naturbelassener ein solcher Garten ist, desto höher ist die Chance, dass er Eichhörnchen anlockt. Für die Aufzucht der Jungen und als Ruhequartier bauen Eichhörnchen Nester in den Verzweigungen von Bäumen - je höher, desto besser. Diese Nester werden auch "Kobel" genannt und bestehen meist aus Zweigen, Reisig, Laub und Moos. Fündig werden Eichhörnchen am besten in Gärten mit Totholz-, Laub- und Komposthaufen. Außerdem tun Sie nicht nur den Eichhörnchen zuliebe gut daran, Moos nicht aus dem Rasen zu entfernen.
Darüber hinaus freuen sich Eichhörnchen über Baumhöhlen oder Nistkästen, in denen sie es sich bequem machen können. Wer einen Eichhörnchen-Kobel bauen oder kaufen möchte, achtet auf natürliche Materialien. Der Kobel sollte eine Grundfläche von mindestens 26 mal 26 Zentimetern und eine Höhe von 30 Zentimetern haben. Zwei separate Ein- und Ausgänge sind wichtig, damit die Tiere vor Fressfeinden wie Madern flüchten können. Das Einstiegsloch sollte einen Durchmesser von mindestens 7 Zentimetern aufweisen. Aufgehängt wird die Nisthilfe mindestens in 5 Metern Höhe.
Produkttipps: Futter- und Nisthilfen für Eichhörnchen
Eichhörnchen im Garten füttern: Sinnvoll oder nicht?
Wer in Park- oder Waldnähe wohnt, hat oft leichtes Spiel, Eichhörnchen in den Garten zu locken. In solchen Fällen genügt häufig schon eine kleine Futterstelle. Zwar sind nahrhafte Gärten die bessere und nachhaltigere Wahl, aber die Zufütterung schadet den Eichhörnchen nicht. In manchen Jahren kann sie sogar sehr hilfreich sein, wenn die Gehölze im Garten wenig ertragreich sind.
Futterstationen sollten niemals in Bodennähe aufgestellt werden, weil so die Gefahr durch Hauskatzen steigt. Besser aufgehoben sind Futterhäuschen an erhöhten Positionen, zum Beispiel am Baum - dort sind die flinken Tierchen nicht nur geschützter, sondern können auch schneller fliehen. Sofern Sie ausreichend Platz haben, stellen Sie mehrere Futterstellen auf, damit hungrige Eichhörnchen sich nicht in die Quere kommen. Um Eichhörnchen anzulocken, bieten sich vor allem heimische Nüsse und Samen an. Dazu gehören Walnüsse, Haselnüsse und Sonnenblumenkerne. Laut WWF freuen sich die Nager hin und wieder auch über ein Stück Apfel. Auf exotische Lebensmittel wie Erdnüsse oder Mandeln verzichten Sie lieber.
Auch ein Schälchen mit frischem Wasser kann ganzjährig angeboten werden. Vor allem in trockenen Sommern wird es für die Tiere überlebensnotwendig.
Gefahren im Garten reduzieren
Bevor man Eichhörnchen anlockt, sollten Garten und Balkon auf mögliche Gefahren untersucht werden. Für Jungtiere sind nicht nur hungrige Katzen lebensbedrohlich. Auch offene Regenfässer ohne Ausstiegshilfe, Pflanzengifte sowie Mäuse- und Rattengift und künstlicher Dünger können den Wildtieren zum Verhängnis werden.