Auch in diesem Jahr hatte die Jury des Schülerwettbewerbs wieder jede Menge zu tun: Gemeinsam mit Rolf Strecker vom Ernst Klett Verlag sichtete Tom Müller, Projektleiter des GEO-Tags der Artenvielfalt die zahlreichen Einsendungen aus Deutschland und vielen weiteren Ländern. Von Barsberge bis Bogota - aus allen Richtungen kamen Briefe und Pakete zusammen, die das GEO-Büro innerhalb kürzester Zeit in ein buntes Sammelsurium verwandelten.
Mappen, Forscher-Tagebücher, Fotos, Artenlisten, CD-Roms und DVDs - da fällt es schwer, den Überblick zu behalten. Noch schwerer fiel es der Jury jedoch, eine Entscheidung zu treffen. "Weil so tolle Beiträge dabei sind", sagt Rolf Strecker, "diskutieren wir schon eine Weile, bis die Sieger dann tatsächlich feststehen".

Zum 17. GEO-Tag der Artenvielfalt hatte GEO wieder Schüler und Schülerinnen aller Altersklassen dazu aufgerufen, die Natur vor der eigenen Haustür genau zu erforschen und ihre Ergebnisse zu dokumentieren. Bis zum 9. Juli 2015 konnten die Schülerinnen und Schüler ihre Projekte einreichen. Der Fantasie waren dabei keine Grenzen gesetzt.
Ganz besonders wichtig war der Jury, dass die Kinder und Jugendlichen ihre eigenen vier Wände verlassen und raus in die Natur gegangen sind.
"Wir wollen sehen, dass sich die Kinder auch wirklich mit der Tier- und Pflanzenwelt vor der Haustür beschäftigt haben", so Tom Müller. Doch nur Forschergeist allein reicht nicht aus, denn auch das Auge isst ja bekanntlich mit. Ein wichtiges Kriterium war daher auch die Darstellung der gefundenen Arten. Lose Blättersammlungen und endlose Artenlisten ohne Fotonachweise hatten es schwer. Außerdem freuten sich Tom Müller und Rolf Strecker besonders, wenn die Eigenleistung der Schülerinnen und Schüler zu erkennen war und nicht etwa nur der hoch engagierte Einsatz der Klassenlehrerin. Je größer der Eigenanteil, desto mehr Pluspunkte gab es auch bei der Jury.
Die Grundidee des GEO-Tags der Artenvielfalt, nämlich Kinder und die Natur miteinander zu verbinden, stand im Mittelpunkt des Wettbewerbs. Denn egal ob Vögel, Schnecken, Pilze, Pflanzen, Heuschrecken oder Glühwürmchen - in der Natur gibt es immer etwas zu entdecken!
Das sind die Gewinner des Schülerwettbewerbs 2015:
Platz 1
Gewonnen haben die rund 60 Schülerinnen und Schüler der siebten Klassen des Humboldt-Gymnasiums aus Düsseldorf. Mit ihren Tiersteckbriefen, Pflanzenbeschreibungen und detaillierten Zeichnungen sowie Fotos der Funde überzeugten sie die Jury des GEO Tags der Artenvielfalt. "Der diesjährige Gewinnerbeitrag verinnerlicht den Gedanken des GEO-Tags der Artenvielfalt besonders gut. Die Schüler sind raus in die Natur gegangen und haben sich auf die Suche nach Tier- und Pflanzenarten gemacht", erklärt Müller erfreut.
Unter dem Motto "Einen Tag lang Forscher sein: Raus zum Forschen und Entdecken in die Natur" verbrachten die Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit ihren Lehrern und weiteren Experten ein Wochenende im Bergischen Land. Dort entdeckten und bestimmten sie zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Zur Dokumentation wurden Insekten vermessen und verschiedene Vogelarten gewogen und beringt.
In verschiedenen Gruppen untersuchten die Jugendlichen auch Boden- und Wassertiere sowie die Flora des Gebiets. Auch nach Einbruch der Dunkelheit waren die Nachwuchsforscher den Arten noch auf der Spur: Mit Hilfe von Ultraschall-Detektoren konnten sie die Echos von Fledermäusen hören und so weitere Nachtfalter bestimmen. Daraus entstanden sind eine Artenliste, die 231 Funde zählt sowie mehrere große Informationstafeln mit Zeichnungen und Fotos, die nun im Foyer der Schule ausgestellt werden.
Der Hauptpreis sind ein Fernglas (BV 10x42) sowie fünf Makroskope (MS 8x25) von MINOX. Außerdem dürfen sich die Gewinner des ersten Preises über ein GEO- sowie ein GEOlino-Jahresabonnement freuen.

Platz 2
Der zweite Platz ging an die Klassen 10D und 10E des Ohm-Gymnasiums Erlangen. Die Jugendlichen erkundeteten für ihr Projekt das Naturschutzgebiet Exerzierplatz in Erlangen. Pflanzen und Insekten wurden bestimmt und auch die Bodenqualität an sechs Standorten mit Hilfe fünf verschiedener Versuchsmethoden untersucht.
Als besonders beeindruckend wertete die Jury den Umfang der großen Forschungsarbeit: Aus dem Projekt sind ein großes Plakat der bestimmten Pflanzen sowie ein dickes Bestimmungsbuch entstanden.
Mit Hilfe des Bestimmungsbuchs "Pflanzen des Exerzierplatzes" können nun die jüngeren Schüler des sechsten Jahrgangs zahlreiche Pflanzen in diesem Naturschutzgebiet bestimmen. Außerdem erarbeitete die Gruppe einen Film zum Projekt, der die Arbeit der Jugendlichen unterhaltsam dokumentiert.
Die 10D und 10E des Ohm-Gymnasiums aus Erlangen gewinnen mit dem zweiten Platz ein dickes Buchpaket des Haupt Verlags, Bern sowie GEO-Jahresabonnements für die Klassen.

Platz 3
Über den dritten Platz dürfen sich die Klassen 4A und 4B der
Grundschule Seehausen aus der Altmark in Sachsen-Anhalt freuen. Gemeinsam mit ihren Lehrern, dem Forstamt "Nordöstliche Altmark" und einem halben Dutzend Revierförstern erkundeten die Grundschüler einen Tag lang das Waldgebiet Barsberge.
In sechs verschiedenen Gruppen untersuchten die Dachs-, die Igel-, die Hermelin-, die Iltis-, die Waschbär-, und die Eichhörnchengruppe mit je einem Förster das Gebiet: Welche Bäume, Sträucher und Pilze wachsen hier? Was für Tierarten wohnen in diesem Wald? Insgesamt konnten die Grundschüler 90 verschiedene Arten bestimmen und dokumentieren.
Tom Müller und Rolf Strecker stellten beim Begutachten des großen Ordners schnell fest, dass sich die Viertklässler außerordentlich viel Mühe gegeben hatten. Ein buntes Projekt-Tagebuch mit vielen Fotos, gepressten Pflanzen sowie sorgfältig angelegten Tiersteckbriefen und Zeichnungen dokumentiert die Arbeit der Grundschüler anschaulich.
Gewonnen haben die Klassen 4A und 4B ein spannendes, großes Buchpaket des Haupt Verlags und GEO!

Sonderpreise
Über weitere Bücher des Haupt und des Klett Verlags dürfen sich außerdem diese Teilnehmer freuen, die mit ihren Einsendungen die Jury überzeugten:
- Die achten Klassen der Fürst-Johann-Ludwig-Schule
- Die fünften und achten Klassen der Deutschen Schule Bogota in Kolumbien
- Die Klasse 6A der Marienschule Cloppenburg
- Die fünfte Klasse der Freien Waldorfschule in Wolfsburg
In der Fotostrecke zeigen wir weitere Bilder der prämierten Beiträge