
Über den Dünen Arabiens und den Weiten Australiens, durch die Sahara, die Gobi und die Sonora-Wüste ist der Fotograf George Steinmetz schon mit einem motorisierten Gleitschirm geschwebt, um die strenge Schönheit von Regionen zu dokumentieren, die ohne Wasser auskommen müssen. Nirgends allerdings war es so gefährlich wie in der Gegend, die er sich als letzte für sein Buch "Wüsten von oben" vorgenommen hatte: Ladakh.
Denn nicht nur sind weite Teile dieser Grenzregion zwischen Indien, China und Pakistan Sperrgebiet, in dem Ausländer mit Fluggeräten nichts verloren haben. Die Täler im Regenschatten der Himalaya-Gipfel liegen auch bis zu 4000 Meter hoch - die dünne Luft bietet dem Gleitschirm oben kaum Halt.
Außerdem musste Steinmetz mit brutaler Thermik kämpfen. Untertags heizte die Sonne die Hänge auf, der Auftrieb zog die Luft ab dem Nachmittag wie mit einem Staubsauger aus den Tälern. In der Nacht kühlten sich die Luftmassen ab und stürzten morgens als Fallwinde zurück in die Hochebenen. Für den Piloten bedeutete das: immer beide Hände an den Steuerschnüren.
Nur: wie da noch eine Hand freibekommen, um die Kamera zu halten? Auch für das Material war die Belastung enorm. Nach wenigen Starts war der 310-Kubikzentimeter-Motor durchgebrannt. Die Mechaniker vor Ort: überfordert. Steinmetz musste nach Delhi zurückkehren, um einen neuen Motor einfliegen zu lassen - aus Hannover. Der Aufwand für seine "letzte Wüste" aber, sagt er, hat sich gelohnt.
Die Homepage des Fotografen: www.georgesteinmetz.com