Bei den meisten Deutschen startet der Tag mit einem Kaffee und Brot oder Brötchen. Doch laut dem Bundeszentrum für Ernährung befindet sich der Umsatz von Müsliprodukten im Einzelhandel seit 2012 im Aufwind. Aber in welcher Verpackung können Verbraucherinnen und Verbraucher die Frühstücksflocken am umweltfreundlichsten nach Hause transportieren?
Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) hat vom Institut für Energie- und Umweltforschung (ifeu) Heidelberg die Umweltbelastungen verschiedener Verpackungsalternativen analysieren lassen, die häufig im Supermarkt zu finden sind. Dabei wurden drei Problemfelder in die Untersuchung einbezogen: Klimawandel in Form von Treibhausgasen, nicht erneuerbarer Ressourcenverbrauch und Schadstoffemissionen in Luft und Wasser. Für Müsli sind dazu Beutel aus 100 Prozent Papier, Plastikfolie und Pappkartons mit Plastikbeuteln im Inneren miteinander verglichen worden.
Auf dem ersten Platz landet der Beutel aus 100 Prozent Papier. Die Verpackung kann in den Kategorien Klimawandel und nicht erneuerbarer Ressourcenverbrauch überzeugen. Allerdings weisen die Naturschützerinnen und Naturschützer darauf hin, dass viele Müsliprodukte nicht ausschließlich in Papier verpackt sind. Sind neben Flocken auch getrocknetes Obst, Nüsse oder Schokolade im Müsli enthalten, handle es sich meist nicht um reine Papierverpackungen.
Papier als Problem für Gewässer
Ein Problem von Papier: Seine Herstellung trägt stärker zur aquatischen Eutrophierung bei als die Kunststoffproduktion. Der Begriff "eutroph" bedeutet so viel wie "gut genährt". Eutrophierung meint also die Anreicherung von Nährstoffen in nährstoffarmen Gewässern. Das kann zu übermäßigem Wachstum von Algen oder Wasserpflanzen führen, und so anderen Pflanzen, Kleinlebewesen und Tieren die Lebensgrundlange entziehen.
Die Einträge gelangen unter anderem durch Kläranlagen und die Industrie über Flüsse ins Meer. Papier schneidet in dieser Kategorie so schlecht ab, weil für die Produktion viel Wasser und viele Chemikalien eingesetzt werden. Das führt zu großen Mengen an schadstoffbelastetem Abwasser.
Pappkarton mit Plastikbeutel im Inneren ist am schlechtesten
Der Karton aus Pappe mit einem Plastikbeutel im Inneren ist mit Abstand die schlechteste Verpackung: Es wird viel Material verwendet, was zu einem hohen Gewicht führt. Dadurch fallen hohe Emissionen bei der Herstellung und dem Transport an. Der Pappkarton um den zusätzlichen dünnen Plastikbeutel, der übrigens nur unwesentlich dünner ist als die Plastikbeutel-Verpackungen, sei eine absolute Ressourcenverschwendung, schreibt der NABU. Es werde kaum weniger Kunststoff verbraucht, dafür komme der Karton noch obendrauf. Deshalb ist der reine Plastikbeutel als Verpackung noch besser als eine Verpackungs-Kombination aus Karton und Plastikbeutel.
Am besten ist es aber, wenn der Verpackungsmüll ganz vermieden wird. Flocken, Kerne oder Nüsse, die ins Müsli sollen, können auch im Unverpackt-Laden in mitgebrachte Gefäße gefüllt werden. So spart man sich den Müll komplett und kann sich auch noch sein ganz persönliches Müsli zusammenstellen.