Wer seine Zahnbürste wie empfohlen spätestens alle drei Monate wechselt, der erzeugt im Laufe seines Lebens einiges an Plastikmüll. Hinzukommen unzählige Zahnpastatuben, die weggeworfen werden. Und auch deren Inhalt ist in puncto Ökobilanz oftmals problematisch, denn viele Zahnpasten enthalten Mikroplastik, das wiederum in Kläranlagen nicht aus dem Wasser herausgefiltert werden kann und so oft im Meer landet.
Wer seine Mundhygiene auch im Hinblick auf die Natur und Tierwelt sauberer gestalten möchte, der hat zum Glück einige Alternativen. Wie Sie nachhaltiges Zähneputzen gelingt, erfahren Sie im Folgenden.
Woran erkenne ich Produkte mit Mikroplastik?
Wer sichergehen möchte, dass gekaufte Produkte kein Mikroplastik enthalten, schaut am besten auf die Inhaltsstoffe. Finden Sie dort Beschreibungen wie Polyethylen (PE), Polyamid (PA), Polypropylen (PP) oder Polyethylenterephthalat (PET), dann ist Mikroplastik enthalten. Eine ausführlichere Liste mit Kunststoffen, die in Kosmetik enthalten sein können, finden Sie beispielsweise bei der Krankenkasse AOK. Noch einfacher geht es mit Produktcheck-Apps. Scannen Sie einfach den Barcode des Produkts und lassen Sie sich anzeigen, welche schädlichen Stoffe es enthält. Beliebte Apps sind beispielsweise ToxFox oder Bead the Microbead. Sie haben zudem immer die Möglichkeit, auf Naturkosmetik zurückzugreifen, denn dort darf kein Mikroplastik enthalten sein. Siegel wie Ecocert, Demeter, Naturland, Natrue oder BDIH weisen auf Naturkosmetik-Produkte hin.
Welche Produkte eignen sich für nachhaltiges Zähneputzen?
Wer beim Zähneputzen auf Nachhaltigkeit setzen möchte, sollte zuerst seine Produkte überprüfen. Besonders schlecht für das Klima sind laut einer britischen Studie aus dem Jahr 2020 vor allem elektrische Zahnbürsten. Untersucht wurde unter anderem der Einfluss verschiedener Zahnbürstenarten auf das Klima, die Biodiversität sowie die Gesundheit von Gewässern, aber auch das Krebsrisiko von Menschen. Am besten schnitten dabei Bambus-Zahnbürsten sowie Modelle mit einem Wechselkopf ab.
Folgende Zahnbürsten-Arten sind als Alternativen auf dem Markt erhältlich:
Bambus-Zahnbürsten
Im Vergleich zu Zahnbürsten aus Plastik sind Modelle aus Bambus biologisch abbaubar. Lediglich für die Borsten, die oft aus Nylon bestehen, gilt das nicht. Sie müssen somit separat entsorgt werden. Allerdings wird Bambus häufig in China angebaut und hat somit einen langen Transportweg. Noch besser sind daher Zahnbürsten aus heimischen Hölzern.
Holz-Zahnbürsten
Bei Holz-Zahnbürsten gilt das gleiche Prinzip wie bei Bambus-Zahnbürsten: Auch hier müssen die Borsten separat entsorgt werden. Wer sich für eine Zahnbürste aus Holz entscheidet, sollte schauen, dass diese ein FSC-Siegel hat. Damit wird überprüft, dass das Holz kurze Transportwege hat und außerdem nachhaltig erwirtschaftet wird.
Wechsel-Zahnbürsten
Wie bereits in der britischen Studie bestätigt wurde, sollen auch Wechsel-Zahnbürsten nachhaltiger sein, da hier lediglich der Kopf ausgewechselt wird, statt des ganzen Produktes. Dadurch kann der Stiel sehr lange genutzt werden, was den Abfallanteil reduziert. Wechsel-Aufsätze gibt es nicht nur aus Kunststoff, sondern mittlerweile auch aus Holz oder Bambus.
Zahnputzhölzer
Zähneputzen mit einem Baum? Klingt verrückt, aber das ist tatsächlich möglich. Zahnputzhölzer sollen auf eine natürliche Art und Weise die Zähne reinigen. Verwendet wird dafür das Holz des Miswak, auch Zahnbürstenbaum genannt. Ein Baum, der vor allem in Vorderasien, im Nahen Osten und in Afrika wächst. Laut Studien hat Miswak unter anderem entzündungshemmende, antioxidative und antimikrobielle Effekte und kann so eine Alternative zur Zahnbürste sein. Sogar Zahnpasta soll bei der Nutzung dieses Holzes nicht mehr notwendig sein. Vor der Nutzung müssen Sie vorne am Zweig ein kleines Stück Rinde entfernen – das geht sowohl mit den Zähnen als auch einem Messer. Dann kommt das faserige Innere zum Vorschein, mit dem Sie über Ihre Zähne fahren können – ähnlich wie mit einer Zahnbürste. Eine Einschätzung einer Zahnärztin zu Miswak, finden Sie hier:
Zahnpasta ohne Mikroplastik: umweltschonende Alternativen
Neben der Zahnbürste ist auch die Zahnpasta ein Faktor, der für ein nachhaltiges Zähneputzen entscheidend sein kann. Hier setzen Sie am besten auf Produkte ohne Mikroplastik. Immer beliebter werden zum Beispiel Zahnputztabletten. Diese haben zudem den Vorteil, dass sie in einer Papier-Verpackung statt einer Kunststofftube daherkommen. Eine Tüte mit 125 Stück soll dabei so lange halten wie zwei Zahnpastatuben.
Doch nicht jeder findet es angenehm, vor dem Zähneputzen eine Tablette zu kauen. Eine Alternative für nachhaltiges Zähneputzen ist in einem solchen Fall eine Naturkosmetik-Zahnpasta. Diese sind sowohl ohne Mikroplastik als auch häufig Bio, vegan und ohne Tierversuche.
Die Zahnputzroutine nachhaltiger gestalten
Neben dem ausgiebigen Zähneputzen gehört für viele Menschen auch Zahnseide oder ein Mundwasser zum täglichen Gebrauch dazu. Wer auch hier auf Nachhaltigkeit setzen möchte, kann zu plastikfreier Zahnseide greifen oder einem Naturkosmetik-Mundwasser. Um zudem Plastikverpackungen einzusparen, kann auch ein Mundwasser-Konzentrat sinnvoll sein, denn dieses kommt in einer wesentlich kleineren Verpackung daher und reicht durch seine konzentrierte Formel für viel mehr Anwendungen.
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