Sizilien Erneuter Vulkanausbruch in wenigen Wochen: Der Ätna spuckt Asche und Lava

Aschewolke über dem ausbrechenden Vulkan Ätna
Der Ätna während der Eruption Anfang Juni 2025
© Giuseppe Distefano
Der größte Vulkan Europas zeigt sich aktuell wieder von seiner aktiven Seite: Der Ätna spuckt Aschewolken, die bis zu 6000 Meter hoch sein sollen. Es herrscht Flugwarnstufe Rot

Auf der italienischen Insel Sizilien ist erneut der Ätna ausgebrochen, zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen. Erst Anfang Juni war der Vulkan aktiv. Italiens Geowissenschaftlerinnen und Geowissenschaftler beobachten derzeit eine strombolianische Eruption am Gipfel des Vulkans. Die Aschewolke steigt nach Angaben des italienischen Instituts für Geophysik und Vulkanologie (INGV) bis zu 6000 Meter hoch in den Himmel.

Der jüngste Ausbruch präsentiert sich als für den Ätna typische Eruption: Lavafontänen, glühende Gesteinsbrocken und Asche werden in die Atmosphäre geschleudert. Solche Ausbrüche entstehen meist durch Gasdruck im Magma und sind für den Ätna charakteristisch. Wegen starker Wolken sei die Sicht am Donnerstagmorgen auf das Geschehen zeitweise eingeschränkt gewesen, teilte das INGV mit. Bereits am Vorabend sei ein Anstieg des so genannten vulkanischen Tremors – also der seismischen Erschütterungen im Untergrund – registriert worden.

Die Aschewolke driftet derzeit Richtung Nordosten und könnte Städte wie Taormina und Messina erreichen. Für den Flugverkehr gilt die Flugwarnstufe Rot, die höchste Warnstufe, bislang jedoch ohne Einschränkungen. Auch für bewohnte Gebiete besteht nach INGV-Angaben aktuell keine unmittelbare Gefahr – die Entwicklung wird aber engmaschig überwacht.

Video vom Vulkanausbruch im Juni 2025:

Sizilien: Lava und fliehende Touristen: Aufnahmen zeigen Szenen des Ätna-Ausbruchs
© X / aurelienpouzin
Lava und fliehende Touristen: Aufnahmen zeigen Szenen des Ätna-Ausbruchs
© Foto: X / aurelienpouzin

Höhe des Ätna verändert sich

Anfang Juni hatte der Ätna zuletzt mit einer größeren Eruption auf sich aufmerksam gemacht: Im abgelegenen Valle del Leone (Löwental) traten Lava, Asche und eine pyroklastische Strömung – eine hochgefährliche Mischung aus Gas, Gestein und Staub – aus. Glücklicherweise blieben Verletzte aus, doch Videos von Touristen, die trotz Warnungen Selfies vor der Aschewolke machten, sorgten für Diskussionen über die Verantwortung von Reiseleitern und das Risikobewusstsein vor Ort.

Der Ätna ist ein Paradebeispiel für einen so genannten Schichtvulkan (Stratovulkan), der durch den Kollisionskurs der afrikanischen und eurasischen Erdplatten ständig mit neuem Magma versorgt wird. Seine dokumentierte Eruptionsgeschichte reicht bis ins Jahr 1500 v. Chr. zurück und macht ihn zu einem der am besten erforschten Vulkane weltweit. Die Höhe des Vulkans verändert sich mit jedem Ausbruch – aktuell misst der Ätna etwa 3.324 Meter, nach einigen Ausbrüchen im Jahr 2024 sogar kurzzeitig 49 Meter mehr

mit Material der dpa

Mehr zum Thema